Wir Deutschen sind notorisch risikoavers

21.06.2006

CW: Wodurch ist Neugründern in der Anfangsphase besonders geholfen?

ERBEN: Über ein verbessertes wirtschaftliches Umfeld wie Steuererleichterungen und den Abbau von Bürokratie hinaus fehlt es Jungunternehmern häufig nicht nur an allgemeinem Gründungs-Know-how, sondern auch an dem für ihre Unternehmung nötigen Fachwissen. Hier sind Netzwerke und Anlaufstellen sehr wichtig - diese gibt es in den meisten Kommunen bereits. Gründer sollten diese Unterstützungsangebote unbedingt nutzen. Denn ein erstaunlich hoher Prozentsatz von Gründern macht sich in einem Fachbereich, von dem er keine Ahnung hat, selbstständig. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass ein hoher Prozentsatz dieser Gründungen keinen Bestand hat. Ich bin sicher, dass viele Insolvenzen verhindert werden können, wenn im Vorfeld genau geprüft wird, wo Know-how fehlt und wie dieses beschafft werden kann. Wer seine eigenen Defizite erkennt und etwas dagegen tut, ist erfolgreicher. Auch als Unternehmer. Und je mehr erfolgreiche Gründer wir in Deutschland haben, desto eher werden wir einen im Verwandten- und Bekanntenkreis haben und hautnah miterleben, welche Herausforderungen diese Menschen täglich meistern und welche Befriedigung die meisten daraus schöpfen. Vielleicht ermutigt das dann auch mehr Menschen, sich für diesen Weg zu entscheiden. (hk)