Wir Deutschen sind notorisch risikoavers

21.06.2006

CW: Was machen andere Länder anders, die besser abschneiden - wie beispielsweise die angelsächsischen Länder?

ERBEN: In Deutschland schielen Berufseinsteiger nach wie vor nach der sicheren Anstellung am besten beim Staat oder in einem Großunternehmen. Wir suchen immer noch jemanden, der uns hilft, unser Schicksal zu meistern. Anders zum Beispiel in den USA. Dort glauben die meisten fest daran, dass sie ihr Glück selbst schmieden können, und schieben die Verantwortung für ihr Schicksal nicht dem Staat zu. In den USA hat sich auch von Anfang an eine andere Tradition entwickelt. Vom Go West zum Go Entrepreneur ist es kein großer Schritt. Und ganz wichtig ist, wenn in den USA jemand sein Unternehmen in den Sand setzt, werden ihm seine Erfahrungen angerechnet. In Deutschland wird er geschnitten und bekommt in der Regel sehr schwer einen erneuten Kredit. Denn auch die Banken scheuen hierzulande das Risiko.

CW: Was wäre aus Ihrer Sicht kurzfristig in Deutschland zu ändern?