Jahr 2000: VDMA und ZVEI schlagen Alarm

"Wir brauchen mehr Gastarbeiter für die DV"

22.05.1998

Über ihren gemeinsamen Fachverband Informationstechnik haben der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) und der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) harte Kritik an der Bundesregierung geübt. Die Regierung Kohl habe in Sachen Problem 2000 den "richtigen Zeitpunkt für Aktionen versäumt", erklärte Fachverbandschef Bernhard Rohleder.

Er verwies darauf, daß in Großbritannien Premierminister Tony Blair das Thema zur Chefsache gemacht habe, massive Aufklärungskampagnen seien finanziell gefördert worden. Auch in Schweden wurde ein Jahr-2000-Forum unterstützt. Rohleder fordert von der Bundesregierung, "eine der verbleibenden politischen Optionen zu nutzen". Sie solle umgehend die Gesetze so ändern, daß "befristete Arbeitserlaubnisse für IT-Spezialisten aus Nicht-EU-Ländern ausgestellt werden können".

Nach Einschätzung des Fachverbands sind die personellen Kapazitäten des Arbeitsmarkts schon jetzt erschöpft, obwohl sich erst jeder fünfte Betrieb auf die DV-Umstellung vorbereitet. Rohleder mahnt: "Die weitverbreitete Passivität kann die deutsche Volkswirtschaft insgesamt schwer schädigen."

Die Europäische Kommission schätzt, daß fahrlässige Geschäftsführer 15 Prozent aller Unternehmen in den Konkurs treiben werden. Der Fachverband sieht insbesondere den Mittelstand in Gefahr und fordert ihn "dringend" zum Handeln auf. Als Hilfestellung hat er einen Zehn-Schritte-Plan "Sicher ins Jahr 2000" vorgelegt. Er kann kostenlos per Faxabruf unter 069/66 03-5005 oder via Internet unter www.fvit-eurobit.de abgerufen werden.