"Wir brauchen keinen Servicevertrag"

01.10.2004
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Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Neben dem quelloffenen Büropaket Open Office nutzen die Schwaben unter anderem den Mozilla-Browser, Acrobat Reader und eine 3270-Emulation für die Host-Anbindung auf den Arbeitsplatzrechnern. "Wenn es ein Problem gibt, rufen wir um Hilfe", beschreibt Beck seine Supportstrategie. Im Rahmen von Projektarbeiten würden dann externe Dienstleister ins Boot geholt. Beck: "Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht."

Softwarelieferant Suse etwa habe in der Startphase einige Konzepte entwickelt, die jeweils einzeln abgerechnet worden seien. "Turnusmäßig" wolle man für solcherlei Dienste aber kein Geld ausgeben. Für das geplante Upgrade der Arbeitsplatzrechner auf die Suse Version 9.1 greifen die Stuttgarter auf das "Smart-Client"-Konzept des Linux-Distributors zurück: Weit reichende Automatisierungsfunktionen und eine zentrale Administration sollen die Implementierung und Verwaltung großer Desktop-Installationen erleichtern. Damit werde nicht zuletzt der Support entlastet, verspricht der Nürnberger Anbieter.

Updates verursachen Kosten

Anders als von Anwendern häufig erwartet liege der eigentliche Spareffekt von Linux nicht in den wegfallenden Lizenzkosten, kommentiert Eitel Dignatz von der Münchern Beratungsfirma Dignatz Consulting. Vielmehr stellten sich Einsparungen später ein, "weil die Kunden selbst über den Update-Zeitpunkt der eingesetzten Software entscheiden können". Insofern sei auch die Frage nach den Aufwendungen für Wartung und Support zu relativieren. Updates verursachten in der Regel erhebliche Arbeitskosten. Dignatz: "Gerade bei den großen Linux-Distributionen sind sie eher ein Problem."

IT-Verantwortlichen empfiehlt er, im ersten Schritt verschiedene Linux-Distributionen zu evaluieren. Dabei sollten auch weniger populäre Pakete wie Debian GNU/Linux oder Free BSD in Betracht gezogen werden. Zwar laufe die Erstinstallation dieser Systeme weniger automatisiert und komfortabel ab als etwa bei Suse. Updates ließen sich später aber erheblich einfacher aufspielen. Die weitgehenden Automatisierungsoptionen wie in der Suse-Distribution beurteilt Dignatz eher kritisch: "Wenn dabei etwas schief geht, sind händische Korrekturen um so aufwändiger zu bewerkstelligen."

Angebote schwer vergleichbar