IBM liefert Java-fähigen NC

"Wir beschränken uns nicht auf Windows"

12.12.1997

CW: Microsoft pusht die NT-Multiuser-Erweiterung "Hydra" und Windows-based Terminals. Wie steht IBM zu diesem Thema?

McAughtry: Hydra ist eine gute Idee, weil es sowohl Zugang zu Windows-based Terminals als auch zu Network Computern schafft. Unser Design-Schwerpunkt beschränkt sich aber nicht nur auf Windows-Anwendungen. Wir wollen Zugang zu allen Server-Plattformen bieten, die unsere Kunden einsetzen. Win- dows ist nur eine davon.

CW: Wie unterstützen Sie Windows-NT-Server mit ihren NCs?

McAughtry: Gegenwärtig unterstützen wir NT mit der Software "Wincenter Pro" (von NCD) über das X-Protokoll. Wenn Microsofts Hydra ausgeliefert wird, werden wir auch das ICA-Protokoll verwenden, das für uns das leistungsfähigste System für die Hydra-Umgebung ist. Wir glauben aber, daß unsere Kunden darüber hinaus an der Fähigkeit interessiert sind, Java- und Javabean-Anwendungen ausführen zu können. Für diese Aufgaben ist ein NC erforderlich.

CW: Als IBM seine ersten "Network-Station"-NCs vorstellte, wurden die Geräte vorrangig als Terminalersatz positioniert...

McAughtry: Es gibt zwei Modi, wie man einen NC nutzen kann. Einmal als Zugangsgerät für Anwendungen, die auf einem Server laufen. Mit der Network Station haben wir eine Alternative zu Terminals geschaffen. Bisher hatten wir aber keine Hochleistungs-Java-Plattform. Zu diesem Zweck bringen wir die "Network Station Series 1000" auf den Markt. Sie bietet hundertprozentige Java-Unterstützung und zugleich Zugang zu gängigen Server-Anwendungen.

CW: Wo soll diese "High-end-Performance" herkommen? Wie ist der NC ausgestattet?

McAughtry: Wir verwenden den Power-PC-603-Prozessor mit 32 MB Arbeitsspeicher, eine optimierte Java Virtual Machine und einen Just-in-time-Compiler.

CW: Wann werden die Rechner in Deutschland verfügbar sein?

McAughtry: Die Produkte werden weltweit gleichzeitig ab Dezember 1997 ausgeliefert.