Vor-Beta der kommenden Windows-Generation enthüllt

Wintels nächster Schritt: 64-Bit

04.08.2000
MÜNCHEN (CW) - Eine Vorabversion der 64-Bit-Variante von Windows 2000 hat Bill Gates auf der Professional Developer Conference in Orlando vorgestellt.

Damit hält Microsoft offenkundig Schritt mit Intel, das sich derzeit in der Endphase der Entwicklung des 64-Bit-Prozessors "Itanium" befindet. Intel ist für die erfolgreiche Einführung der nächsten CPU-Generation auf zugkräftige 64-Bit-Betriebssysteme angewiesen. Für Microsoft seinerseits hat das 64-Bit-Engagement Prestigecharakter - im Highend-Bereich wollen die Redmonder den bereits vorhandenen 64-Bit-Architekturen beispielsweise von Sun oder Compaq etwas entgegenhalten.

Gates hat den Entwicklern versprochen, dass die Portierung von 32-Bit-Anwendungen auf 64 Bit deutlich einfacher sein soll als der teils mühsame Wechsel von 16-Bit- auf 32-Bit-Windows. Die vorgestellte Version von Windows 2000-64 soll bereits "95 percent feature-complete" sein, doch Microsoft vermeidet derzeit noch die Bezeichnung "Beta".

Fraglich ist, ob es in den nächsten Jahren eine ausreichende Nachfrage nach 64-Bit-Systemen geben wird. In der Anfangsphase dürften die Itanium-CPUs kaum leistungsfähiger sein als die schnellsten 32-Bit-Prozessoren. Erst mit der zweiten Generation, die unter dem Codenamen "McKinley" läuft, rechnen Hersteller wie Hewlett-Packard mit deutlichen Performance-Steigerungen. Intel sieht daher noch auf längere Sicht eine Koexistenz von 32-Bit- und 64-Bit-Systemen.

Derzeit beschränkt sich der Vorteil von 64-Bit-CPUs vor allem auf große Datenbanken. Die Beschränkung des maximal adressierbaren Arbeitsspeichers von 32-Bit-Prozessoren auf 4 GB macht in diesem Bereich oftmals einen Umstieg auf 64-Bit-Technologie notwendig.