Windows Vista: Networking soll keine Hexerei sein

11.10.2006
Von 
Eric Tierling, Master in Information Systems Security Management (Professional), blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im IT-Bereich zurück. Neben Hunderten an Fachbeiträgen hat er über 50 Bücher veröffentlicht. Er ist Spezialist für Themen rund um die Informationssicherheit sowie einer der bekanntesten Experten Deutschland für Windows Server und Microsoft-basierte Infrastrukturen.

Netzwerke finden

Praktisch ist die automatische Standardorterkennung: Sobald Windows Vista ein neues Netzwerk erkennt, wird der Benutzer aufgefordert, den jeweiligen Typ (privat bzw. Arbeitsplatz oder öffentlich) festzulegen. Daraufhin kann Windows Vista die Sicherheitskonfiguration für das betreffende Netzwerk anpassen. Freigaben des PCs sind so im privaten Netzwerk sichtbar, in öffentlichen WLAN-Hotspots hingegen nicht.

Erkennt Windows Vista ein neues Netzwerk, fordert es den Anwender auf, den Standort bzw. Typ festzulegen.
Erkennt Windows Vista ein neues Netzwerk, fordert es den Anwender auf, den Standort bzw. Typ festzulegen.

Ebenfalls über das Netzwerk- und Freigabecenter kann der Anwender den Status des Netzwerkadapters abrufen und dort Werte wie die Übertragungsgeschwindigkeit oder die IP-Adresse einsehen. Im direkten Vergleich mit Windows XP kommt die Bedienbarkeit hierbei allerdings etwas zu kurz, weil diese Informationen umständlicher zu erreichen sind als bisher. Dafür bietet Windows Vista bei Problemen eine Diagnose an, um die Verbindung zu reparieren. Während Windows XP mit seiner Reparaturfunktion bloß die IP-Adresse erneuert und interne Namens-Caches leert, enthält Vista ein eigenständiges Netzwerkdiagnoseframework (NDF). Lässt sich beispielsweise eine Webseite im Internet Explorer 7 nicht aufrufen, kann der Anwender direkt aus dem "Extras"-Menü des Browsers heraus die Verbindungsprobleme diagnostizieren. Probleme, die in einer missglückten Konfiguration oder in Fehlern der IT-Infrastruktur zu suchen sind, kann NDF allerdings nur selten auf die Schliche kommen.

Kabellose Flexibilität

Bei der WLAN-Unterstützung bietet Vista zwar eher kleinere, dafür aber nützliche Verbesserungen. So gehört die besonders sichere WPA2-Verschlüsselung nun zum Lieferumfang und muss im Gegensatz zu Windows XP nicht mehr durch die separate Installation einer Software eingeschaltet werden.

Ein leicht verständlicher Assistent erstellt neue WLAN-Verbindungen.
Ein leicht verständlicher Assistent erstellt neue WLAN-Verbindungen.

Positiv fällt zudem auf, dass sich der Anwender nicht mehr in die Tiefen der Eigenschaftsanzeige eines WLAN-Adapters begeben muss, um Verbindungen zu Access-Points zu konfigurieren, die ihren Namen nicht bekannt geben. Über einen leichtgängigen, aus dem Netzwerk- und Freigabecenter heraus aufrufbaren Assistenten lassen sich Verbindungen zu sichtbaren und nicht sichtbaren WLANs bequem einrichten.

Anwender, die viel Zeit in Meetings zubringen, dürften die "Windows Teamarbeit" zu schätzen wissen: Anstatt im jeweiligen Konferenzraum auf LAN-Kabel und einen funktionsfähigen Beamer angewiesen zu sein, können mit der neuen Funktion bis zu zehn Personen an spontanen Treffen teilnehmen. Freigegebene Anwendungen lassen sich dabei von allen Teilnehmern gemeinsam nutzen. Die Kommunikation findet wahlweise per kabelgebundenem Ethernet-LAN, einem Access-Point-gestützten Infrastruktur-WLAN oder einem spontanen Ad-hoc-Funknetzwerk statt, das Windows Vista auf Wunsch gleich mit einzurichten und abzusichern imstande ist.