Windows on Demand ist noch Zukunftsmusik

29.07.2004
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.
Mehrere Hersteller riefen mit Begriffen wie "Utility Computing" oder "on Demand" die nächste Generation des Rechenzentrums aus. Microsoft zog mit einigen Ankündigungen nach. Dazu gehörige Produktfahrpläne zeigen jedoch, dass derartige Features in der Windows-Welt noch keine hohe Prorität besitzen.

Auch wenn die verschiedenen Marketing-Begriffe gelegentlich Verwirrung stiften, so verfolgen Hersteller wie IBM, Sun, Hewlett-Packard (HP) oder Oracle doch ähnliche Ziele. Sei es "on Demand", "Adaptive Infrastructure", "Utility Computing" oder "Grid", in letzter Instanz geht es darum, die IT-Infrastruktur besser auszulasten, sie geänderten Anforderungen flexibler anzupassen sowie Installation und Betrieb von Anwendungen so weit wie möglich zu automatisieren.

Die Schlüsselbegriffe in diesen Konzepten sind Virtualisierung, Automatisierung und Integration. Am Ende dieses Weges soll eine IT stehen, bei der ein Systemverwalter seine Applikationen nicht mehr auf eine bestimmte Hardware installiert, sondern einfach nur ins Rechenzentrum. Bei steigender Arbeitslast werden einer Anwendung zusätzlich benötigte Rechen-, Netz- oder Speicherkapazitäten vom System zugeteilt, entweder durch Umschichtung vorhandener oder durch Hinzufügen neuer Ressourcen ("Provisioning").

Microsoft rief vor etwa einem Jahr die Dynamic Systems Initiative (DSI) ins Leben, die einen Gegenentwurf zu den Plänen von IBM, Sun, HP oder Oracle darstellen soll. Sie verfolgt erwartungsgemäß ähnliche Ziele wie die Konkurrenz. Ein White Paper unter der Bezeichnung "Building a Dynamic Data Center" benennt drei Defizite der heutigen IT-Infrastruktur, aus denen sich Microsofts Marschrichtung ablesen lässt:

Betriebssysteme können nur Ressourcen eines Servers verwalten und nicht die eines Rechenzentrums;

bei der Entwicklung von Software lassen sich die Laufzeitanforderungen einer Anwendung nicht ausreichend beschreiben;