Gott-Modus 2.0

Windows in sechs Schritten optimal einrichten

28.03.2014
Von Thorsten Eggeling

Tricks mit Hard-Links und symbolischen Links


Wenn Sie von einem Order aus häufig Zugriff auf bestimmte Dateien oder Ordner benötigen, die an einem anderen Ort gespeichert sind, müssen Sie diese nicht dorthin kopieren. Das Dateisystem NTFS bietet dafür Verknüpfungsmöglichkeiten, die Sie bei der Organisation Ihrer Dateien unterstützen. Der Windows-Explorer unterstützt diese Funktionen standardmäßig jedoch nicht. Er kennt nur LNK-Dateien, über die Sie beispielsweise Programme im Startmenü aufrufen. In einer LNK-Datei sind Infos gespeichert, über die der Windows-Explorer die eigentliche Datei findet. Wird die verknüpfte Datei gelöscht, weist die LNK-Datei ins Leere und funktioniert nicht mehr.


Mit dem kostenlosen Tool Link Shell Extension erweitern Sie den Windows-Explorer um Funktionen für weitere Link-Typen. Das Programm bringt das Microsoft Visual C++ 2005 Redistributable Package mit, das Sie – wenn noch nicht vorhanden – zuerst installieren müssen. Sie finden die Setup-Programme für Link Shell Extension im Ordner „x64“ für 64-Bit-Systeme, im Ordner „x86“ für 32-Bit-Systeme.

Mit Hilfe von Link Shell Extension können Sie beispielsweise Hard-Links erstellen. Klicken Sie im Windows-Explorer eine Datei mit der rechten Maustaste an, und wählen Sie im Menü „Link Quelle festsetzen“. Gehen Sie dann in den Zielordner auf der gleichen Partition, klicken Sie mit der rechten Maustaste in einen freien Bereich und dann auf „Einfügen als > Hardlink“. Es sieht jetzt so aus, als ob die Datei in beiden Ordnern liegen würde. Tatsächlich gibt es aber zwei Dateinamen, die auf ein und dasselbe Datenobjekt im Dateisystem verweisen.

Der Speicherplatz wird also nur einmal belegt. Wenn Sie im Kontextmenü einer der Dateien auf „Eigenschaften“ und dann auf die Registerkarte „Link-Eigenschaften“ gehen, sehen Sie eine Liste mit den vorhandenen Hard-Link- Referenzen. Wenn Sie eine der beiden Dateien löschen oder auf eine andere Partition verschieben, wird der Hard-Link aufgelöst.


Nach dem gleichen Prinzip lassen sich auch symbolische Links entweder auf der gleichen oder einer anderen Partition beziehungsweise Festplatte erstellen. Aus Sicht einer Anwendung verhalten sich diese wie normale Dateien. Sie sind aber ein Verweis auf Dateisystemebene. Wenn Sie das Original löschen, läuft der symbolische Link ins Leere, wie bei einer LNK-Datei.

Symbolische Links gibt es auch zwischen Verzeichnissen. Hier werden sie Junctions genannt. Sie können beispielsweise einen Ordner auf eine andere Festplatte mit mehr Platz verschieben. Wählen Sie dann in seinem Kontextmenü „Link Quelle festsetzen“, wechseln Sie an den ursprünglichen Ort und klicken Sie im Kontextmenü auf „Einfügen als > Junction“. Aus der Sicht von Windows und Programmen hat sich nichts geändert. Mögliche Verweise in der Registry auf diesen Ordner funktionieren weiter wie gewohnt.



Schneller suchen und finden



Windows besitzt eine eigene Suchfunktion, die Sie über die F3-Taste, das Suchfeld rechts oben im Windows-Explorer und das Startmenü nutzen können. Windows berücksichtigt bei der Suche Datei- und Ordnernamen und die Inhalte bestimmter Dateitypen. Wirklich schnell ist die Suche nur bei indexierten Ordnern. Standardmäßig sind das vor allem die Ordner, die in Ihrem Benutzerprofil liegen. Befindet sich eine gesuchte Datei dagegen an einem anderen Ort oder auf einer externen Festplatte, dauert die Suche relativ lange und liefert auch nicht immer zuverlässig das gewünschte Ergebnis.

Effektiver und schneller suchen Sie mit dem kostenlosen Tool Everything, das es jetzt in einer neuen Version gibt. Diese beseitigt einige Probleme des Vorgängers. So war es bisher nötig, Everything bei jedem Start Admin-Rechte einzuräumen. Jetzt richtet das Tool bei der Installation einen Windows-Dienst ein und benötigt daher selbst keine Admin-Rechte mehr.

Die Kernfunktion von Everything bleibt unverändert.

Das Tool legt keinen umfangreichen und entsprechend langsamen Suchindex an, sondern greift auf die interne Dateitabelle des NTFS-Dateisystems zurück. Anders als die Windows-Suche kann Everything deshalb nur nach Datei- und Ordnernamen, aber nicht nach Datei-Inhalten suchen. Nach einer relativ kurzen Initialisierungsphase, in der Everything eine kleine Datenbank erstellt, liefert jede Suche blitzschnell ein Ergebnis. Geben Sie einfach den Suchbegriff in die Eingabezeile ein. Die komplette Datei- und Ordnerliste wird dann gefiltert, und es bleiben die Datei- und Ordnernamen übrig, in denen der Suchbegriff vorkommt. Per Klick auf einen der Spaltenköpfe lässt sich die Ergebnisliste nach Namen, Pfad, Größe oder Datum sortieren.

Über das Menü „Suchen“ stehen Ihnen in der neuen Version mehrere zusätzliche Optionen zur Verfügung. Sie können hier beispielsweise „Ganzes Wort muss übereinstimmen“ oder „Groß- und Kleinschreibung muss übereinstimmen“ wählen.

Außerdem lässt sich die Liste nach bestimmten Dateitypen wie „Audio“ oder „Video“ filtern. Sie können für die Suche logische Operatoren wie ODER („|“) oder NOT („!“) und reguläre Ausdrücke verwenden. Weitere Informationen dazu finden Sie im Everything-Wiki, das Sie im Programm über „Hilfe > Hilfethemen“ in Ihrem Webbrowser aufrufen.

Dateien massenhaft umbenennen


Eine Datei im Windows-Explorer umzubenennen ist einfach. Dazu markieren Sie die Datei, drücken die F2-Taste, geben den neuen Namen ein und bestätigen mit der Enter- Taste. Das geht auch, wenn mehrere Dateien markiert sind. Der gewählte Dateiname gilt dann als Basisname für alle markierten Dateien, der Windows-Explorer hängt lediglich „(1)“, „(2)“ und so weiter an.

Wenn Sie Ihre Sammlung mit Urlaubsbildern oder MP3-Dateien umbenennen wollen, hilft das nicht wirklich weiter. Für diese Fälle benötigen Sie ein Tool wie Ant Renamer.


Installieren und starten Sie das Programm. Nach einem Klick auf die erste „Einfügen“-Schaltfläche wählen Sie die Dateien aus, die Sie umbenennen möchten. Bei gedrückter Strg-Taste lassen sich mehrere Dateien per Mausklick auswählen, oder Sie markieren alle Dateien mit Strg-A. Über die zweite „Einfügen“- Schaltfläche wählen Sie einen Order aus.

Wie die Dateien benannt werden, stellen Sie mit einem Klick auf „Bearbeiten“ ein. Um den Dateinamen beispielsweise durch das Dateidatum zu ersetzen, klicken Sie auf „Datum & Zeit“. Hier können Sie hinter „Maske:“ durch die im Fenster angezeigten Variablen das Dateiformat bestimmen. Wenn der ursprüngliche Dateiname erhalten bleiben soll, ergänzen Sie zusätzlich ein f. Darüber hinaus müssen Sie durch ein e am Ende noch dafür sorgen, dass die Erweiterung unverändert bleibt.

Die Eingabe im Feld „Maske“ enthält so beispielsweise „yy-mm-dd_fe“. Wie sich dies auswirkt, können Sie unter der Liste in der aktivierten „Vorschau“ sehen. Wenn Sie auf „Datei“ klicken und sich damit wieder die komplette Dateiliste anzeigen lassen, drücken Sie die F5-Taste. Dann sehen Sie eine Vorschau für alle Dateien. Wenn Sie damit zufrieden sind, klicken Sie auf „Start“. Dann benennt Ant Renamer die Dateien um. Ant Renamer ist bei der Definition der Umbenenn-Regeln ziemlich flexibel. Das Tool beherrscht auch reguläre Ausdrücke für komplexere Muster. Außerdem stehen MP3- Tags und EXIF-Daten als Variablen zur Verfügung.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der PC-Welt. (mhr)