Windows Datacenter bleibt in der Nische

02.09.2004
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.
Mit der "Datacenter Edition" des Windows-Betriebssystems will Microsoft das Rechenzentrum erobern. Bislang konnten aber nur wenige Anwender dafür gewonnen werden.

Unix-Rechner stehen der Datacenter Edition im Rechenzentrum im Weg. Jetzt steht auch noch Linux zur Wahl.Foto: HDS

Microsoft bietet die Datacenter Edition in zwei Versionen an: Für Rechner mit 32-Bit-Chips sowie für Intels bislang wenig erfolgreiche 64-Bit-Architektur. Erst jetzt hat Microsoft Deutschland offiziell bestätigt, dass mit Hochdruck auch an einer Variante für die beliebten x64-Prozessoren (AMDs "Opteron" und Intels "Nocona") gearbeitet wird, die jeweils sowohl 32- als auch 64-Bit-Programme unterstützen. Datacenter basiert im Prinzip auf "Windows Server 2003 Enterprise Edition", kann aber mehr CPUs und mehr Hauptspeicher adressieren. Die 32-Bit-Variante unterstützt bis 32 Prozessoren und 64 GB Hauptspeicher.

Die "Windows Server 2003 Datacenter Edition für Intels Itanium-Chips bedient bis zu 64 CPUs und 512 GB Hauptspeicher. Beide akzeptieren Cluster-Verbünde von bis zu acht Knoten. Mit dieser "Scale-up"-Version hofft Microsoft, den großen Unix-Maschinen im Rechenzentrum Paroli bieten zu können. Neben dem höheren Leistungsumfang setzt Microsoft auf Zuverlässigkeit und Ausfallsicherheit und liefert das Betriebssystem deshalb nur an qualifizierte Hardwarelieferanten, die sich zertifizieren und Serviceleistungen sicherstellen müssen. Insbesondere soll vermieden werden, dass keine ungetesteten Komponenten in die Datacenter-Rechner eingebaut werden und den Gesamtbetrieb stören.

Für einige zertifizierte OEM-Hersteller birgt die Rechenzentrums-Version des Betriebssystems die Möglichkeit, Services, Hard- und Software aus einer Hand zu liefern. "Mit der Windows Server 2003 Datacenter Edition können wir unsere Rechenzentrumskunden so beliefern, wie sie es auch von unseren Unix-Systemen gewohnt sind", erklärt beispielsweise Bernd Kosch, Vice President Alliances bei Fujitsu Siemens Computers (FSC).