Auswahlverfahren soll die Fehlerquote senken

Windows 2000 Datacenter nur für exklusive Partner

26.05.2000
MÜNCHEN (CW) - Microsoft wird die Highend-Variante "Windows 2000 Datacenter" nicht wie ursprünglich angenommen beliebigen OEM-Partnern anvertrauen. Nur wer stabile Rechner vorweisen kann, darf die Software künftig anbieten.

Verfügbarkeit ist das Schlüsselwort, mit dem die Gates-Company für den Erfolg ihres neuen Betriebssystems sorgen will - besonders im Highend-Bereich, wo die Datacenter-Edition von Windows 2000 gegen die Phalanx etablierter Unix-Derivate antritt. Das hohe Ziel will Microsoft mit rigorosen Auswahltests der Server und Kompatibilitätsprüfungen der Programme erreichen. Einstiegskriterium ist nach einer Meldung des Informationsdienstes "Computerwire" eine Verfügbarkeit von 99,9 Prozent, außerdem müssen die Geräte einen Belastungstest von 30 Tagen Dauer überstehen.

Durch die Begrenzung der Plattformen soll gewährleistet werden, dass sich diese mit verhältnismäßig geringem Aufwand auch remote supporten lassen. Allerdings steht diese Strategie im Gegensatz zur bisherigen Vorgehensweise von Microsoft, nämlich über eine Vielzahl von Partnerschaften und niedrige Preise eine möglichst hohe Marktdurchdringung zu erzielen.

Für den IDC-Analysten Dan Kusnetzky tut Microsoft gut daran, die Datacenter-Version besser auf den RZ-Betrieb vorzubereiten als seinen Vorgänger NT, dessen größtes Manko die unzureichende Verfügbarkeit war: "Ein paar schlechte Nachrichten genügen, und sie haben echte Probleme, mit Windows 2000 in der Unternehmens-DV zu landen." Jedes Problem eines Anwenders verbreite sich inzwischen mit rasender Geschwindigkeit um den Globus, so der Analyst.

Wer die besten Karten auf den Titel "Authorized Datacenter Partner" hat, ist gegenwärtig noch reine Spekulation. Beworben haben sich insgesamt 15 Firmen, unter ihnen beispielsweise Dell, Compaq, IBM, Hewlett-Packard, Fujitsu-Siemens oder Hitachi.