Meinung: Schweigen zum Windows-10-Launch-Event

Windows 10 kommt - und niemand interessiert es?

30.07.2015
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Und Microsoft? Die Company, die immer noch den Ton auf Desktops, Notebooks und Ultrabook sowie auf Tablets (Surface-Pro-Familie) für den ernsthaften Business-Einsatz angibt. Sie kopiert erfolgreich den Apple-Ansatz der gezielten Vorabinformation mit Informationsbruchstückchen und wird dann am Launch-Event durch öffentliche Missachtung abgestraft? Ein Verhalten, das umso unverständlicher ist, als Microsoft mit Windows 10 sein Business-Modell total umgestaltet hat. Lag früher der Fokus auf den Lizenzeinnahmen für die verschiedenen Windows-Versionen, erhalten jetzt alle User das neue Betriebssystem - solange sie eine halbwegs aktuelle Windows-Version (7.x, 8.x) nutzen - kostenlos. Geld soll mit zusätzlichen Services verdient werden - primär aus der Cloud.

Trotz dieses grundsätzlichen Mindshifts im Business-Modell von Microsoft hüllen sich die internationalen Medien angesichts des Launch-Events in Schweigen - während sie eine Apple-Watch in Live-Blogs in den Himmel loben, obwohl sie hinterher wie Blei in den Regalen lagen und die Kundschaft nicht zu interessieren schienen. Ebenso wurden diverse i-Telefone über den Klee gelobt, obwohl sie nur Features kopierten, die die Konkurrenz schon seit Jahren besser umsetzte - Stichwort NFC.