Wimax - Sprengstoff für den TK-Markt

03.11.2004
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Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Der TK-Experte bezeichnet Wimax als "wichtige Entwicklung" mit den klassischen Eigenschaften einer disruptiven Technologie: Für die mobilen Carrier sei es schwierig, Wimax gut und einfach in die eigenen Angebote zu integrieren. Zudem könnten Wettbewerber das System schnell und kostengünstig ausbauen und dabei Dienste entwickeln, die nicht im Kern der klassischen mobilen Anwendungen stehen. "Für die bestehenden Unternehmen kann das gefährlich werden", lautet Gerberts Folgerung.

Neue Konkurrenz fürs Festnetz

Unklar ist ebenfalls die Situation der Festnetzbetreiber unter der Wimax-Herausforderung: Sie konnten sich lange auf ihrem Monopol, den unterirdisch verlegten Kabeln, ausruhen. Zwar sinken die Umsätze mit der klassischen Telefonie seit einiger Zeit, doch wirklichen Wettbewerb gibt es für die etablierten Anbieter kaum - erst recht nicht auf internationaler Ebene. Werden hingegen Funknetze gespannt, lassen sich große Entfernungen relativ schnell und günstig überbrücken: "Wimax ist eine Billigstrategie", sagt A.T.-Kearney-Experte Gerbert.

Einig sind sich die Marktbeobachter, dass Wimax in "Randregionen" oder bislang unterentwickelten Ländern eine Zukunft hat, in denen es noch keine oder zumindest eine unzeitgemäße Festnetzinfrastruktur gibt. Letzteres trifft auf Gegenden zu, in denen Glasfasernetze gespannt wurden und DSL-Breitband aus finanziellen oder technischen Gründen nicht angeboten wird. Diese Regionen gibt es nicht nur in Ostdeutschland, sondern auch in den Alpen sowie im Westen der Republik.

Was ist Wimax?

Wimax (Worldwide Interoperability for Microwave Access) ist eine breitbandige Funktechnik, die im IEEE-Standard 802.16 definiert ist. Mit ihr lassen sich Entfernungen von 20 bis 30 Kilometern überbrücken. Dabei sind Transferraten von bis zu 70 Mbit/s angepeilt. Damit schließt Wimax die Lücke zwischen Wireless LANs und UMTS.