Mobility ist mehr als nur ein Schlagwort - auch wenn die meisten Büroarbeitsplätze immer noch ortsgebunden sind. Dennoch geht der Trend in die Richtung, sich beruflich sowie privat auch unterwegs mit Daten und Informationen zu versorgen. Die Handy-Standards GPRS und UMTS sind eine Möglichkeit, WLAN-Hotspots eine andere. Während mit Letzteren keine große Flächendeckung erreicht werden kann, ist die Mobilfunkvariante für die Übertragung großer Datenmengen teuer. In die goldene Mitte zielt Wimax - im Idealfall weit verbreitet, mächtig und dennoch günstig. Wie groß ist die Nische?
Wimax - auf dem Höhepunkt der Erwartungen
Experten sind indes geteilter Meinung, wie sich die Nachfrage nach Wimax-Diensten entwickeln wird. Dennoch hat die Technik das Zeug dazu, die Kräfteverhältnisse im TK-Markt zu verschieben. Wimax wird die etablierten Übertragungswege zwar nicht ersetzen, aber ergänzen - und beeinflusst somit die derzeitigen Geschäftsmodelle, die angebotenen Dienste und die erzielbaren Preise. "Kann man etwas entwickeln, das so günstig wie das Festnetz und leistungsfähiger als ein Mobilfunknetz ist?", fragt sich Peter Weichsel, Mitglied der Geschäftsleitung und TK-Experte der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton. In ebendieser Nische zwischen den gängigen Infrastrukturen sieht er Wimax positioniert - indes an die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Nische glaubt er nicht.
Seiner Meinung nach ist der Funkstandard ein "klassischer Hype, der hoch gehandelt wird, dessen Auswirkungen aber geringer als gedacht sind". Gegenüber den Handy-Netzen hat der "moderne Richtfunk" gegenwärtig zwar den Vorteil einer deutlich höheren Datenrate von bis zu 70 Mbit/s. "Das muss aber nicht so bleiben", sagt der TK-Experte, "denn auch UMTS steht erst am Anfang der technischen Entwicklung." Laut Weichsel haben Mobilfunkanbieter kaum technische Interessen an Wimax und könnten daher versuchen, den Funkstandard gar nicht erst aufkommen zu lassen: "Er stört, schafft Unruhe und verwässert die eigenen Angebote."