Wikis bündeln das Mitarbeiterwissen

14.10.2005
Von Jan-Paul Köster

Für Unternehmen ist dieses Potenzial vor allem wegen der niedrigen Kosten und der hohen Flexibilität eines Wikis interessant. Als Open-Source-Software sind Wikis kostenlos erhältlich, und in den meisten Fällen ist der benötigte Web-Server bereits vorhanden. Zusätzlich existiert eine Vielzahl von Implementierungen des Konzepts in unterschiedlichen Programmiersprachen, aus denen man die jeweils passende auswählen und bei Bedarf beliebig an die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens anpassen kann. Hoch entwickelte Wiki-Software wie zum Beispiel das von der Wikipedia eingesetzte "Mediawiki" bietet eine Vielzahl von zusätzlichen Funktionen, die es unter anderem ermöglichen, die Seiten übersichtlich zu ordnen, Kategorien zuzuweisen und Vorlagen einzufügen.

Natürlich bringt die Offenheit des Wiki-Konzepts auch Probleme mit sich, die ein Unternehmen vor der Einführung eines Wikis bedenken sollte. Insbesondere muss der Schutz sensibler, unternehmensinterner Daten berücksichtigt werden. Hierbei scheint es am sinnvollsten, ein für alle Mitarbeiter zugängliches Wiki hinter einer Firewall oder unter weiteren Sicherungsvorkehrungen im Intranet einzurichten und so den grundsätzlichen Charakter eines Wikis zu erhalten, gleichzeitig aber die Informationen vor Zugriffen von außen zu schützen.

Zusätzlich zu der Problematik der Zugangsbeschränkung stellt sich auch die Frage, ob ein Wiki zur jeweiligen Unternehmenskultur passt. Durch die grundsätzliche Gleichberechtigung der Benutzer fördern Wikis ein informelles Kommunikationsklima, in dem Konflikte primär durch Diskussion und Konsensbildung beigelegt werden und nicht durch eine festgelegte Hierarchie. Aus diesem Grund stellen Wikis eher für flexible Unternehmen mit einer flachen Hierarchie ein geeignetes Werkzeug dar, während größere, konservative Firmen meist weiterhin auf traditionelle Groupware-Lösungen zurückgreifen.