Wie Wissen in das Unternehmen kommt

12.11.2004
Von Lars Reppesgaard

Aus dem Austausch von Erfahrungsberichten, Projekten im Innovations- und Ideen-Management oder zur Optimierung von Lernen und Trainings entwickelte sich eine Vielzahl von Einzelprojekten und technischen Insellösungen, auf die enge, in der Regel auf die Bereiche beschränkte Nutzerkreise zugriffen. Ab 1994 ermöglichte das Intranet des Konzerns den Bereichen ihre Wissensinseln miteinander zu vernetzen. Es fehlte aber eine einheitliche Strategie und ein gemeinsames Verständnis für WM. "Wenn Firmen beim Wissens-Management scheitern, liegt es meist an Unsicherheit darüber, ob es nun ein Thema für die IT, die Personal- oder die Organisationsentwicklung ist", erklärt Josef Hofer-Alfeis.

Zentrale Wissensverwaltung

Heute weiß man bei Siemens, dass WM alle Bereiche gleichermaßen betrifft, weshalb Hofer-Alfeis WM-Systeme als "holistische oder sozio-technische Systeme" definiert. Parallel mit dieser Erkenntnis setzte im Weltkonzern ein Paradigmenwechsel bei der Organisation des WM ein: Von da an wurde zentral entschieden, wie das Wissen des Weltkonzerns allen Mitarbeitern zugänglich gemacht werden sollte. Das Siemens-Referat Wissens-Management führte hierzu zwischen Januar und Oktober 2001 den so genannten Wissensstrategie-Prozess ein. Die Methodik wurde von der holländischen Beratungsfirma Cibit aus Utrecht entwickelt, von Siemens lizenziert und gemeinsam angepasst. Aus ihr wird noch immer die Roadmap der Wissenswerker abgeleitet, wann und in welchem Bereich welche WM-Systeme und -Instrumente implementiert werden.