IT-Experten diskutieren

Wie wird man eigentlich CIO?

26.02.2011
Von Nicolas Zeitler

Unternehmen misstrauen Bachelor-Abschluss

Prof. Dr. Helmut Krcmar vom Institut für Wirtschaftsinformatik an der Technischen Universität München.
Prof. Dr. Helmut Krcmar vom Institut für Wirtschaftsinformatik an der Technischen Universität München.
Foto: Joachim Wendler

Die Chancen, die die Studienstruktur biete, nutzten aber wenige. "78 Prozent der Bachelors schließen direkt den Master an", berichtete Krcmar. Es sei schwer, Unternehmen dazu zu bringen, Bachelors einzustellen. Er räumte ein, in Hochschulabgänger mit diesem Abschluss müssten Firmen zusätzliche Ausbildung investieren. Außerdem müssten sie damit rechnen, dass ein Bachelor nach zwei bis vier Jahren Berufspraxis erneut studiere.

Ein weiteres Problem nannte Ramakrishnan: Bei Firmen sei noch zu wenig angekommen, was ein Bachelor könne und was nicht. "Es muss noch deutlicher gemacht werden, wie der Abschluss mit dem bisherigen System vergleichbar ist." Die Unsicherheit in Unternehmen gegenüber neuen Bildungswegen bestätigte Krcmar: Gerade die neue Sitte, nach einem Bachelor einige Jahre in einem Beruf zu arbeiten und sich dann mit einem Master in einem anderen Fach in eine neue Richtung zu bewegen, fordere Personalabteilungen heraus. "Es ist schwer einschätzbar, was jemand kann."

Ungeachtet dieser Schwierigkeiten für Unternehmen pries Ramakrishnan das zweistufige Studiensystem an - speziell die Möglichkeit, später einen MBA zu machen. Nach drei bis vier Jahren Berufserfahrung arbeite man in einem solchen Programm dann "sehr praxisorientiert". (ka)