Security für Microsoft Windows Phone 7

Wie Windows Phone sicher wird

21.04.2012
Von  und
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.
Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.

Zusätzliche Sicherheitssoftware gibt es nicht

Welche Apps installiert sind, kann der Benutzer direkt über den Webdienst "Mein Handy" einsehen.
Welche Apps installiert sind, kann der Benutzer direkt über den Webdienst "Mein Handy" einsehen.
Foto: Thomas Bär / Frank-Michael Schlede

Mit dem Dienst "Mein Handy" hat Microsoft eine die wichtigsten Funktionen von Sicherheitsprogrammen bereits an Bord. Das Mobiltelefon lässt sich auf einer Kartenansicht lokalisieren. Über das Web-Interface kann der Nutzer zudem eine Sperre des Geräts, ein dauerhaftes Klingeln und selbst einen kompletten Löschbefehl ausführen. All diese Funktionen müssen in der Regel bei Android oder auch iOS mittels zusätzlicher Software nachinstalliert werden.

Während sich auf dem Windows Mobile 6.5- und Android-Markt die typischen Sicherheitshersteller wie Kaspersky, ESET oder Sophos tummeln, herrscht im Marketplace für das moderne Windows Phone 7 gähnende Leere. Antiviren-Lösungen oder Schutzsoftware gibt es aktuell für das Windows Phone nicht.

Da bisher noch kein einziger Schädling für die Plattform bekannt geworden ist, ist dies bis jetzt auch noch kein echter Mangel. Gibt der Benutzer dennoch beherzt "Antivirus" ein, so erscheint als App lediglich eine Software, die die Unterschiede von Viren erklärt und auf verschiedene Antiviren-Softwarehersteller verweist.

Der Hersteller AVG hat zwar eine Variante ihrer Sicherheitssoftware auch für Windows Phone 7 angekündigt, jedoch mit dem Vermerk, dass lediglich die Bild- und Musikdateien nach schädlichem Code durchsucht werden. Ein aktueller Blick auf die Website des Anbieters zeigt allerdings, dass "AVG Mobilation" immer noch auf "Coming soon" steht, beziehungsweise dass die sich App aktuell (April 2012) im Prozess der Zertifizierung für den Windows Phone Marketplace befindet. Mit einem zeitnahen Release ist aber durchaus zu rechnen.

Praktische Helferlein

Der "Incognito Browser" legt niemals einen Verlauf an.
Der "Incognito Browser" legt niemals einen Verlauf an.
Foto: Thomas Bär / Frank-Michael Schlede

Auch wenn es keine reinrassige Sicherheitssoftware für das Windows Phone gibt, existieren dennoch einige Apps, die dem Benutzer das Leben leichter machen. So legt beispielsweise der "Incognito Browser" generell keinen Verlauf an und eignet sich daher ausgezeichnet für Benutzer, die den Verlauf im herkömmlichen Internet Explorer "sauber halten" wollen. Wer nur schnell die Anfangszeiten eines Kino-Programms nachschlagen will, braucht später den Verlaufshinweis darauf gewiss nicht mehr. Die gerade einmal 1 MB große App für Windows Phone 7.5 basiert auf dem eingebauten Internet Explorer und erlaubt mit zwei Berührungen, Skripte ein- beziehungsweise auszuschalten. Leider fehlen Registerkarten und Lesezeichnen sowie eine Möglichkeit, auf eine "Standard-Desktop-Ansicht" zu wechseln.

"Password Crypt" speichert die Webseiten-Passwörter auf dem Windows Phone und gibt sie nur nach Eingabe eines Master-Passworts frei.
"Password Crypt" speichert die Webseiten-Passwörter auf dem Windows Phone und gibt sie nur nach Eingabe eines Master-Passworts frei.
Foto: Thomas Bär / Frank-Michael Schlede

Die Software "Password Crypt" von William B. Bassett ist ebenfalls nur 1 MB groß und steht für Windows Phone 7.5 zur Verfügung. Sie bietet die Möglichkeit, Passwörter und Benutzer-IDs für Webseiten in der Software abzulegen und durch ein einziges Master-Passwort zu schützen. In der aktuellen Version 2.1 wurden lediglich einige optische Anpassungen vorgenommen und eine automatische Generierung von Passwörtern eingefügt. Eine Möglichkeit, die Daten mit einem Desktop-PC zu teilen, scheint der Autor nicht in der Planung zu haben.