OO-Puristen melden sich zu Wort

Wie sinnvoll sind große Java-Team-Projekte?

11.10.1996

Einer der ersten Hersteller, die ein teamfähiges Java-Werkzeug auf den Markt bringen wollen, dürfte die kalifornische Symantec Corp., Cupertino, sein. "Visual Cafe" soll es künftig in einer "Enterprise Edition" geben. Funktionalität und Preis orientieren sich voraussichtlich am Powersoft-Werkzeug "Powerbuilder Enterprise Package", das derzeit rund 3000 Dollar kostet.

"Wir haben eine Reihe von Kunden, die große Java-Projekte planen", erläutert Gavin Scott, Software-Ingenieur bei der Denkart Inc., ein Java-Beratungsunternehmen aus Redwood City, Kalifornien. "Die brauchen solche teamunterstützenden Funktionen."

Andere Entwickler können Scott nicht zustimmen. Ihre Argumentation läuft darauf hinaus, daß die objektorientierten Paradigmen, die der Sprache zugrunde liegen, eher die Portionierung großer Anwendungen unterstützen. Die Teilbereiche werden dann auch weiterhin von kleinen Gruppen und einzelnen Entwicklern umgesetzt.

Vertreter dieses puristischen Ansatzes ist häufig selbst die visuelle Programmierung suspekt. Grafische Werkzeuge verführten dazu, Anwendungen im quick and dirty zu schreiben und Spaghetti- Code zu generieren.