Drei praktische Schritte

Wie Sie mit WLAN Ihr IT-Budget schonen und die Welt retten

10.09.2009
Von Roger Hockaday

Installation und Erweiterung

2. Richten Sie drahtlose Netzwerke ein oder erweitern Sie bestehende WLANs, um Investitions- und Betriebskosten unnötiger kabelgebundener Verbindungen zu senken.

Die Bereitstellung von WLAN - im Idealfall 802.11n mit seiner deutlich höheren Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit - reduziert zum einen Investitionskosten, die beim Einrichten beziehungsweise Modernisieren von Netzwerkinfrastrukturen anfallen. Zum anderen sinken dadurch die jährlichen Betriebskosten in einem Ausmaß, dass sich das neue drahtlose Netz innerhalb von neun bis 18 Monaten amortisiert.

Ein skandinavisches Bauunternehmen hat kontinuierlich seine Standorte mit WLAN ausgestattet und über den gesamten Zeitraum hinweg Geld gespart - im Durchschnitt 50 Prozent der Kosten an jedem Außenstandort. An seinen kleinsten Standorten (mit einem sehr kleinen Team in einem Containerbüro) betrugen die Netzwerkkosten anstelle von 4500 bis 5700 Euro nur 2400 Euro. Bei einem Standort mit 180 bis 200 Mitarbeitern lagen sie bei nur 23.000 Euro im Vergleich zu 46.000 Euro für ein traditionelles kabelgebundenes Netzwerk. Die Einsparungen ergaben sich unter anderem dadurch, dass früher für jeden Anwender beziehungsweise für jeden Büroarbeitsplatz mindestens drei Kabel eingezogen werden wussten, während heute maximal zwei nötig sind.

Die Nutzung der Drahtlostechnik für Telefonie und Datenverkehr gibt Organisationen die Möglichkeit, die Anzahl verkabelter Ports - also der Kabelzüge - je Anwender von durchschnittlich 3,5 bis 4,4 Ports auf bis zu zwei Ports je Anwender zu reduzieren (dies schließt sämtliche Gemeinschaftsbereiche, Drucker und Faxe ein). Die Vorzüge einer solchen Reduzierung ergeben sich bei den Investitionskosten, da deutlich weniger Kabel beziehungsweise Steckplätze an einem Switch benötigt werden. Gleichzeitig sinken die Aufwendungen im laufenden Betrieb, da weniger Kosten für Rechnerumzüge, -erweiterungen und -veränderungen anfallen. Außerdem geht die Anzahl der Ports und damit auch Switches zurück, für die relativ hohe Kosten durch anbieterseitige Instandhaltung anfallen. Last but not least ist noch der geringere Stromverbrauch zu erwähnen, der sich auch positiv auf den Klimatisierungsbedarf und allgemein auf die CO2-Bilanz auswirkt. In welcher Größenordnung die Einsparungen liegen, belegt das Beispiel eines bekannten Beratungsunternehmens, das im Frühjahr 2009 in eine neue europäische Hauptniederlassung einzog und für seine 2800 Mitarbeiter ein Drahtlosnetzwerk auf Basis von 802.11n einrichtete. Dank dieser Maßnahme wurde die Anzahl der Ports von 12.000 auf 6000 gesenkt. Die sofortigen Einsparungen bei den Netzwerkkosten betrugen knapp 1,5 Millionen Euro, während die jährlichen Betriebskosten um immerhin 570.000 Euro schrumpften.