Wie Sie Ihre Daten vor Google verbergen

11.05.2009
Sie befürchten, dass die Suchmaschine zu viel über Sie weiß? Das Unternehmen bietet Möglichkeiten, die eigene Privatsphäre online zu schützen.

(1) Informieren Sie sich über Ihre Rechte

Besuchen Sie das Google Privacy Center – die Site umfasst sämtliche datenschutzrelevanten Policies von Google und bietet darüber hinaus Privacy-Best-Practices für dessen Produkte und Dienstleistungen. Da die in Richtlinien verwendete Juristensprache meist schwer verständlich ist, bietet Google kurze YouTube-Videos mit praktischen Tipps, wie Sie Ihre Daten schützen können, wenn Sie Google-Produkte verwenden. Stöbern Sie in den Kategorien "Google Search Privacy" und "Google Privacy Tipps".

(2) Schützen Sie Ihre Inhalte

Einige Inhalte, die Google für Sie speichert – etwa Fotos, die in "Picasa Web Albums" hoch geladen werden –, sind standardmäßig öffentlich. Das können Sie ändern, indem Sie beim Bilder-Upload die entsprechende Box anklicken: Zur Auswahl stehen "unlisted" (Zugriff nur demjenigen möglich, der den Weblink hat – und nicht von Web-Suchmaschinen indiziert) oder "privat" (sichtbar nur für namentlich genannte Nutzer, die sich registrieren müssen). Ein weiteres Beispiel: Sie können in Google "off the record" chatten, wenn Sie nicht wollen, dass das Instant-Messaging-Transkript (IM) gespeichert wird.

(3) Deaktivieren Sie die Vorschlagsfunktion im Chrome-Browser

Chrome generiert standardmäßig eine Historie der bislang von Ihnen besuchten Websites – und speichert den Volltext dieser Seiten. Auf diese Weise kann der Browser versuchen, die gewünschte Web-Adresse zu erraten, sobald Sie beginnen, sie in die "Omnibox" einzutippen. Abschalten lässt sich das Feature, indem Sie unter "Under the Hood" bei "Use a Suggestion Service" den Haken entfernen. Eine weitere Privacy-Option ist das Surfen in Chromes "inkognito"-Modus.

(4) Schalten Sie das "Web Protokoll" ab

Möglicherweise haben Sie die Option "Web Protokoll" bei der Erstellung Ihres Google-Accounts aktiviert. Google hält daher eventuell eine personalisierte Suchhistorie für Ihren persönlichen Gebrauch vor. Das Unternehmen nutzt diese Daten nicht für gezielte Werbung. Diesem Zweck dient eine andere Suchhistorie, die in Googles Server-Logs gespeichert und mit einem Browser-Cookie verbunden ist – die entsprechenden Daten werden nach neun Monaten anonymisiert. Das Web Protokoll hingegen bleibt bestehen, wenn Sie die Option nicht abschalten oder die Inhalte löschen.

(5) Keine interessenbasierende Werbung

Seit dem 11. März nutzen Google und Drittanbieter im Google-Netz AdSense nicht nur kontextabhängige Informationen, sondern eine Historie bislang besuchter Websites, um zielgerichtete Werbung an den Empfänger zu bringen. Die Idee dahinter ist, an Ihren Interessen orientierte und damit relevantere Werbeinhalte zu liefern. Auf der AdPreferences-Site können Sie Interessenkategorien, die Google Ihnen zugeordnet hat, entfernen – oder andere hinzufügen. Sie können aber auch ganz aussteigen: Um das Cookie für Anzeigenvorgaben dauerhaft außer Gefecht zu setzen, müssen Sie allerdings für jeden Browser, den Sie nutzen, ein spezielles Plug-in installieren – verfügbar ist es für den Internet Explorer (IE), Firefox, Chrome und Safari.

(6) Erweitern Sie GoogleMail um SSL

Sie können die E-Mails, die Sie in GoogleMail lesen und schreiben, verschlüsseln. Ihre Login-Daten sind zwar standardmäßig mittels SSL chiffiriert, bei Mail-Interaktionen wird SSL aus Performance-Gründen jedoch abgeschaltet. In "Einstellungen" können Sie SSL dauerhaft aktivieren. Wählen Sie dazu unter dem Punkt "Browsereinstellungen" die Option "Immer https verwenden". (kf)