Test

Wie sicher sind Internet Explorer, Firefox, Opera und Chrome?

17.02.2009
Von  und


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Opera: Feine Justierungsmöglichkeiten

Kein anderer Browser läuft auf so vielen Plattformen wie Opera. Neben Windows, Mac OS, Linux und Free BSD gibt es Versionen für Solaris, Mobiltelefone, Nintendo-Spielkonsolen und sogar für OS/2. Opera verfügt über einzigartige Sicherheitsmechanismen und erlaubt es, diese feiner abzustimmen als andere Browser, sieht man vom neuen Internet Explorer ab.

Opera gestattet es, jede Website, einzelne Objekttypen oder Objektklassen global oder bezogen auf einzelne Web-Adressen zu sperren. So können Anwender nicht nur Java und Javascript zurückweisen, sondern auch Tondateien, animierte Grafiken, Dateierweiterungen und Protokolle wie etwa FTP. Theoretisch ließe sich der Browser so abschotten, dass keine Datei heruntergeladen, gesichert oder gestartet werden kann.

Auch die Cache-Kontrolle bietet so viele Details wie sonst keiner der getesteten Browser. Der Anwender bestimmt, was (Dokumente und Bilder, etc.) wie lange im Cache verbleiben soll und wie groß dieser ist. Reichhaltig ist auch die Cookie-Verwaltung. Als einziger Browser überstand Opera eine Denial-of-Service-Attacke, ohne abzustürzen. Die Verwaltung von Zertifikaten sowie die Verschlüsselung von Inhalten hat der Opera-Browser besser als der Chrome und der Internet Explorer im Griff. Gute Wahlmöglichkeiten bietet der Browser in der Nutzung von Javascript.

Leider schöpft der Browser nicht die Sicherheitsfunktionen aus, die das Betriebssystem Windows Vista bietet. Alle anderen getesteten Browser aktivieren die Windows-Funktionen "Data Execution Prevention" (DEP) und "Address Space Layout Randomization" (ASLR), um das Risiko eines Buffer Overflow zu reduzieren. Opera tut dies nicht.

Opera ist in seiner Standardausführung nicht für den Betrieb in Firmennetzen geeignet. Die Software enthält jedoch fein justierbare Sicherheitsmerkmale, die der Systemverwalter einstellen und firmenweit ausrollen kann. Empfehlenswert ist der Browser aber erst, wenn er die Windows-Vista-Features DEP und ASLR sowie die Verschlüsselungstechnik ECC unterstützt. Der Hersteller hat dies für die kommende Version 10 angekündigt.

Hier finden Sie den ausführlichen Testbereicht.

Opera: Stärken und Schwäche

+ Fein einstellbare Sicherheitsmerkmale;

+ gute Zertifikatsverwaltung;

+ gute Cookie-Verwaltung;

+ guter Schutz der Privatsphäre;

+ gute Abwehr von Denial-of-Service-Attacken;

+ noch kein bevorzugtes Angriffsziel für Hacker;

+ kein Active X.

- Besonders gravierend: nutzt Vista-Features DEP und ASLR nicht (wird in Opera 10 der Fall sein);

- unterstützt die Verschlüsselungstechnik ECC nicht;

- keine vom Nutzer definierbaren Sicherheitszonen.