Allein unter Männern

Wie sich IT-Frauen durchsetzen

30.10.2008
Von 
Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.

Diane Bryant, CIO Intel

Diane Bryant, Intel: "Wenn man eine Frau gefunden hat, die sich nicht schuldig fühlt, dann hat man einen Mann gefunden."
Diane Bryant, Intel: "Wenn man eine Frau gefunden hat, die sich nicht schuldig fühlt, dann hat man einen Mann gefunden."

Diane Bryant hat jenseits des Atlantiks in der IT Karriere gemacht. Nach mehreren Management-Stationen wurde die 46-Jährige bei Intel nun CIO des US-Chipriesen. "Ich komme aus einer armen Familie und war die Erste, die überhaupt auf das College ging", erzählt Bryant. Sie besuchte ein Community College, wo das Studium kostenlos war und nur zwei Jahre dauerte. Zunächst studierte sie erst einmal "drauflos", ohne wirklich zu wissen, wohin die Reise ging.

Der Impuls in Richtung IT kam von einem Kommilitonen aus ihrem Mathematikkurs, der zu ihr sagte, sie solle Ingenieurin werden, weil das der Bachelor-Abschluss mit den besten Gehaltsaussichten war. "Und da ich ohne Geld aufgewachsen war, hatte das eine große Anziehungskraft auf mich. So wurde ich Ingenieurin", lacht Bryant. Nach ihrem Abschluss ergatterte sie einen Job als Entwicklerin bei Intel, wo sie beispielsweise am 486-Mikroprozessor mitarbeitete, dann in die ARM Mobile Group wechselte und sich immer weiter von den Ingenieursaufgaben zu leitenden Positionen bis hin zur Managerin weiterarbeitete. Heute verantwortet Bryant Intels IT-Abteilung, die zirka 5500 Mitarbeiter umfasst.

Inzwischen ist die Ingenieurin seit 22 Jahren bei dem Halbleiterriesen. Langweilig ist es ihr nie geworden und wechseln wollte sie auch nicht, denn alle zwei bis drei Jahre wurden ihr neue Aufgaben und Positionen angeboten: "Ich habe mich niemals wirklich für einen Job innerhalb von Intel beworben. Immer kam ein Manager oder Vice President auf mich zu und meinte, Diane, wir brauchen dich hier oder dort", erklärt die Managerin. Aus den ursprünglich monetären Beweggründen, die IT als Berufsziel zu wählen, wurde schnell Leidenschaft. Die Hightech-Industrie verkörpert genau das, was Bryant am meisten schätzt, nämlich ständigen Wechsel und permanente Innovation.

Diane Bryant, Intel

  • Studium der Elektrotechnik (Bachelor)

  • 1985 Einstieg bei Intel als Elektroingenieurin

  • Alle zwei bis drei Jahre unterschiedliche Positionen im Unternehmen, zuletzt Vice President für das weltweite Servergeschäft

  • Seit Mai 2008 CIO von Intel