Wie sich Freiberuflerinnen in der IT-Branche durchboxen

18.11.2004

Die Beraterin, die im Coaching- und Trainingsbereich tätig ist, rät jungen IT-Expertinnen zuerst in einer Festanstellung Erfahrungen zu sammeln. Gleichzeitig sollte die eigene Qualifizierung oberste Priorität erhalten. Kiel: "Voraussetzung für die Selbständigkeit ist eine gesunde Mischung aus technischem Wissen und Soft Skills sowie gute Kundenkontakte." Speziell für Frauen sieht sie in der IT-Branche allerdings einen Nachteil: Aufgrund der zumeist zeitaufwändigen Projekte seien Familie und Beruf nur schwer unter einen Hut zu bringen.

Mädchen für Technik begeistern

Tanja Aulenbach wiederum hält den Aufbau von Netzwerken für unabdingbar, um Erfolg zu haben. Die Münchner Beraterin arbeitete in der Personalentwicklung des Softwareanbieters Oracle, wechselte dann zu einem Partnerunternehmen und machte sich schließlich als Personalerin selbständig. Aulenbach ist überzeugt, dass der Grundstein für die geringe Zahl an IT-Expertinnen bereits in der Schule und an den Hochschulen gelegt wird. Das Interesse der Mädchen müsste hier viel mehr gefördert werden. Dementsprechend sei das Studium naturwissenschaftlicher Fächer nach wie vor eine Männerdomäne.

Die Personalerin: "Das gleiche gilt in der IT-Branche für die Anwendungsentwicklung. Das Know-how einer attraktiven Programmiererin wird von der Männerwelt zunächst einmal grundsätzlich angezweifelt." Dieses Vorurteil gelte jedoch nicht für den Beratungs- und Trainingsbereich in der IT. Hier spiele ein ansprechendes und gepflegtes Äußeres eine wichtige Rolle. Dementsprechend seien Frauen in der Anwendungsentwicklung seltener und in der Beratung und im Trainingsbereich öfter anzutreffen.