Big Data 2012 - die besten Projekte

Wie SAP In-Memory-Technologie gegen Medikamentenfälschungen einsetzt

20.09.2012
Von 
Uwe Küll ist freier Journalist in München.
Im Rahmen des GORFID-Projekts wird SAP- sowie Sybase-Technologie für einen Prototypen zur Überwachung der Europäischen Pharma-Lieferkette gegen Medikamentenfälschungen eingesetzt.

Im Zusammenhang mit einer EU-Initiative arbeitet SAP unter dem Titel GORFID an einer Lösung, mit deren Hilfe unter anderem die Herkunft von Medikamenten ermittelt werden kann, die ein komplexes Netzwerk aus Herstellern, Großhändlern, Einzelhändlern und Konsumenten durchlaufen. In der EU sind jährlich 15 Milliarden verschreibungspflichtige pharmazeutische Produkte von rund 2.000 Herstellern im Umlauf. Immer häufiger werden gefälschte Medikamente in die Lieferkette eingebracht. Die Herausforderung besteht darin, für die Valididät der Lieferkette zu sorgen: Von der Produktion bis zum Patienten muss die Herkunft der Arzneimittel überwacht werden. Die Technologie muss in der Lage sein, Auskunft über die Daten jedes einzelnen Gebindes sowie die Echtheit der Medikamentenverpackung zu geben. Dazu sind alle Pharmazeutika an strategisch wichtigen Punkten der Lieferkette zu untersuchen und eindeutig zu identifizieren.

Um dieses komplexe Szenario zu beherrschen, ist ein neues Informationssystem nötig, das etwa 8.000 Events pro Sekunde verarbeitet, massive Datenvolumina analysiert und Funktionen für die Datenalterung bereitstellt. SAP adressiert diese Herausforderung mit der In-Memory-Lösung SAP HANA, dem Event Processing Tool SAP Sybase Event Processor (ESP) und dem Analyse-Server SAP Sybase IQ. Hinzu kommt eine Client-App für das iPhone. Sie scannt den Produkt-Barcode, überwacht den Transport und überprüft das Produkt auf Echtheit. Über die Verfolgung wird ermittelt, ob es sich bei der gescannten Verpackung um eine Fälschung handelt.

Ausblick: SAP plant, SAP Sybase ESP und SAP Sybase IQ zukünftig auch für weitaus höhere Insert Rates zu nutzen, was sowohl die Datenalterung als auch das Handling erwarteter und unerwarteter Events in der Lieferkette ermöglicht. Neue Events sollen zunächst in SAP Sybase ESP geschrieben werden, die wiederum die Daten in SAP HANA und asynchron in SAP Sybase IQ überträgt. SAP HANA speichert bis zu ein Jahr alte RFID-Daten, ältere Daten werden in SAP Sybase IQ (spaltenorientierte Datenbank) abgelegt. Abfragen laufen parallel gegen SAP HANA und SAP Sybase IQ. In den Fällen, in denen SAP HANA nichts findet, erfolgt der Zugriff auf die in SAP Sybase IQ abgelegten Daten.

Weitere Details und Nutzenpotenziale der Lösung für andere Branchen präsentiert Matthias Stemmler, PreSales Manager, Sybase an SAP Company, im Rahmen der COMPUTERWOCHE Fachkonferenz Big Data am 26. und 27. September in einer sechsminütigen Kurzpräsentation live auf der Bühne. (ph)

Die besten Big Data Projekte

"Creating Value from Big Data" - so lautet das Motto des COMPUTERWOCHE-Wettbewerbs Big Data 2012. Wie das in der Praxis aussieht, zeigen die Projekte der 12 Finalisten im Kampf um den begehrten Award. An dieser Stelle präsentieren wir täglich ein nominiertes Projekt. Alle Projekte live auf der Kongressbühne und die Möglichkeit zum Networking mit den Verantwortlichen gibt es am 26. und 27. September in Offenbach. Programminformation und Anmeldung unter www.bigdata12.de