Wie RFID funktioniert - und wie nicht

13.07.2005
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Stationäre Lesegeräte sind fest installierte Geräte, die sich an strategischen Punkten in einer Prozesskette befinden, etwa an einem Förderband. Sie können aber auch zur "Ausleuchtung" eines Bereiches dienen, das heißt, ein Bereich wird mit vielen Lesegeräten vollständig erfasst und erkennt somit auch jeden Transponder, der sich darin aufhält. Eine Anwendung dafür findet sich in der Behälterlogistik.

Bei Gates handelt es sich ebenfalls um fest installierte Lesegeräte, die allerdings so groß sind, dass beispielsweise ein LKW oder ein Gabelstapler samt Ladung passieren kann und somit alle Tags erfasst werden. Ein Anwendungsbeispiel hierfür wären die Dockstationen beim Wareneingang.

Die Anzahl von Empfangsgeräten richtet sich danach, wie viele Wegentscheidungen getroffen werden müssen oder wie genau man einen Prozess abbilden möchte. Unter Wegentscheidung versteht man etwa in der Autoproduktion, ob es sich beispielsweise um Fahrzeuge mit drei oder fünf Türen handelt oder um solche mit Links- oder Rechtslenkung.

RFID-Software und Middleware

Damit Empfangsgeräte Transponder auslesen beziehungsweise beschreiben können, benötigen sie eine Software, die bestimmt, welche Daten verarbeitet werden. Auch eventuell anfallende Änderungen der Datenformate oder eine Sortierung erledigt solch eine Software. Hier lässt sich mit Hilfe von intelligenten Filtern das Datenvolumen bereits deutlich reduzieren, da doppelte Datensätze entfernt oder fehlende Teile logisch ergänzt werden können. Die Empfangsgeräte sind mit einem PC verbunden oder mit einem Controller, der mehrere Empfangsgeräte zusammenfasst.

Der Datenstrom wird in den meisten Fällen nicht direkt in übergeordnete Geschäftsprozesse, wie beispielsweise ERP- oder SCM-Systeme, eingespeist, sondern zunächst an einen Server übergeben. An dieser Schnittstelle müssen die Daten entsprechend aufbereitet werden, damit andere IT-Systeme darauf zugreifen und sie zu ihren Zwecken auswerten können. Denn die meisten IT-Systeme sind ursprünglich nicht auf diese Form der Datenzuführung ausgelegt, und auf der Steuerungsebene muss zunächst eine Integration vorgenommen werden. Die Datenübermittlung erfolgt über Industrial-Ethernet oder über Wireless-Netzwerke.