Gartner-Ratschläge

Wie man Netzwerke auf Bimodal IT vorbereitet

07.12.2015
Von 
Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Die IT der zwei Geschwindigkeiten vergleicht Gartner mit Ninja und Samurai. Ninja ist schnell und wendig, der Samurai steht für Verlässlichkeit. Was auf Netzwerk-Verantwortliche zukommt.
  • Der Samurai kümmert sich um Windows, Netzwerk-Automation und das Network Configuration Change Management.
  • Der Ninja beschäftigt sich mit Software Defined Networks (SDN)
  • Sogenannte DevOps sollen für die Verbindung von Development und Operations herstellen
  • Netzwerk-Verantwortliche wandeln sich künftig zu Outsourcing-Managern
Netzwerk-Chefs müssen auf den bimodalen Ansatz in der IT reagieren.
Netzwerk-Chefs müssen auf den bimodalen Ansatz in der IT reagieren.
Foto: Sergey Nivens - shutterstock.com

Mit Buzzwords wie agil und disruptiv zeichnet sich eine Zweiteilung der Unternehmens-IT ab. Demnach gibt es nach wie vor die klassischen Aufgaben wie Verlässlichkeit, Genauigkeit und Stabilität. Dieser Ansatz ist linear. Andrew Lerner vom US-Marktforscher Gartner vergleicht das in seinem Blog mit dem Bild eines Samurai.

Die neuen Anforderungen verfolgen dagegen einen nicht-linearen Ansatz. Hier geht es um Schnelligkeit, Agilität und die Fähigkeit, Unvorhersehbares zu managen. Wie ein Ninja, behauptet Lerner.

Samurai, Ninja und DevOps

Der Samurai kümmert sich demnach um Windows, Netzwerk-Automation und das Network Configuration Change Management. Der Ninja hat mit Software-defined Networks (SDN) zu tun. Idealerweise befähigt er die Anwender, Self-Services zu nutzen. Sogenannte DevOps sollen für die Verbindung von Development und Operations sorgen, also typische Brüche zwischen Anwendungsentwicklung und IT-Betrieb überwinden. Ziel ist, dass sich agile Teams über Programmierschnittstellen die Services holen können, die sie brauchen.

Lerners Kollege Bjarne Munch spricht in seinem Papier "Network planners need to prepare for the impacts of bimodal IT" Empfehlungen an Netzwerk-Verantwortliche aus. Diese brauchen flexible Lösungen, die sich leicht adaptieren lassen. Sie müssen sich insbesondere auf die Integration von Sensoren, intelligenten Maschinen und Robotik einstellen.

Gartner rät zum Outsourcing

Munch traut dem Durchschnitts-Entscheider offenbar nicht zu, diese neuen Anforderungen alleine zu stemmen. Er rät jedenfalls zum Outsourcing. Dabei hat sich auch das Verständnis von Auslagern gewandelt: Es geht nicht mehr um große, mehrjährige Verträge. Sondern darum, flexible Abkommen mit spezialisierten Anbietern zu treffen, die je nach Bedarfslage immer wieder neu ausgehandelt werden müssen.

2017 wird das Netzwerk zum Flaschenhals

Die Arbeit eines Netzwerk-Verantwortlichen verschiebt sich damit in Richtung Outsourcing-Manager. Laut Munch sollten die Entscheider jetzt damit anfangen, ihr Team und ihre Position im Unternehmen neu zu organisieren. Viel Zeit bleibt nicht: Munch erwartet, dass das Unternehmens-Netzwerk schon 2017 zum Flaschenhals gerät, den bimodale IT-Initiativen passieren müssen.