Unsicherer Job

Wie erfahrene Entwickler ihre Zukunft sichern können

09.12.2008
Von 
Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.
Alles Java oder was? Welche Perspektiven es für ältere Entwickler gibt, erklärte Personalexperte Klaus Kilvinger im Karriereratgeber.

In den vergangenen zwei Wochen beriet Klaus Kilvinger vom IT-Dienstleistungshaus Sogeti unsere Leser online in Sachen IT-Karriere. Ein Leser, der seit über 20 Jahren als Softwareentwickler in einem mittelständischen Softwarehaus tätig ist, fragte: " Seit über zehn Jahren bin ich an der Entwicklung und Wartung einer Client-Server-Finanzbuchhaltung beteiligt. Wir arbeiten mit einem Tool, das eine objektorientierte Programmierung ermöglicht. Die Codierung der Anwendungslogik erfolgt in einer 4GL-Sprache. Die Firmensituation ist nicht rosig und ich mache mir Sorgen um meine berufliche Zukunft.

Welche Qualifizierung macht Sinn?

Da ich keine tiefer gehenden Java-Kenntnisse habe und mein Alter von 51 Jahren ein weiteres mögliches Handicap darstellt, glaube ich, dass eine Fortbildung in diese Richtung (Java) wenig Erfolg verspricht. Die Konkurrenz deutlich jüngerer Entwickler mit aktuellem Java-Know-how wird wohl zu groß sein. Ich denke eher an eine Qualifizierung in Richtung Test und Qualitätssicherung von ERP-Software, zumal das auch zu meiner Tätigkeit gehört. Was mir fehlt, ist eine Ausbildung in modernen Testverfahren und entsprechenden Tools. Was würden Sie raten?"

Klaus Kilvinger, Sogeti, antwortete:

"Eine Weiterbildung in den von Ihnen vorgeschlagenen Themen ist ein guter Weg. Aus- und Weiterbildung im Testbereich wird am Markt angeboten. Auch Ihre Erfahrung können Sie einbringen, unklare Anforderungen, Fehlerfälle und Prozessprobleme kennen Sie zur Genüge. Jedoch sollten Sie Java trotzdem ins Auge fassen. Durch die vielfältigen Systemumgebungen muss eine aktuelle Standardsprache inklusive Betriebssysteme zu ihrem Repertoire gehören, um Testaufgaben zu bewältigen.

Klaus Kilvinger, Sogeti: Grundlagen in Java müssen da sein.
Klaus Kilvinger, Sogeti: Grundlagen in Java müssen da sein.

Dabei müssen Sie nicht mit jungen Entwicklern konkurrieren, Sie sind in einem anderen Segment, Sie entwickeln nicht! Denn im Test ist das Verständnis des Umfelds und der Entwicklersprache wichtig, nicht unbedingt die eigene Kompetenz in Softwareentwicklung unter Java mit allen Feinheiten, Grundlagen müssen aber da sein."

Weitere Karrieretipps

Im Online-Karriereforum steht Klaus Kilvinger noch bis 10. Dezember Frage und Antworten. Danach übernehmen Holger Uhlig und Claas Bendels von PSD die tägliche und kostenlose Karriereberatung für unsere Leser.