FC Bayern, Star Trek, Schambach

Wie ein CIO, ein Astronaut und ein Gründer eine Konferenz aufmischten

25.09.2015
Von Florian Kurzmaier

Plattform für Dialog und Networking

Vielen Veranstaltungen sagt man nach, dass die Kaffeepausen die wertvollsten und nachhaltigsten Agendapunkte seien. Auch wenn bei Best in Cloud und DATA+ in den Pausen im Ausstellungsbereich angeregt diskutiert und genetworkt wurde, boten die Veranstaltungen auch abseits der Pausen spannende Podien und Workshops - eine gute Plattform für Diskussion und Dialog.

Mirja Wagner (Leiterin Database Operations) stellte das IDG-Big-Data-Projekt SCORE vor.
Mirja Wagner (Leiterin Database Operations) stellte das IDG-Big-Data-Projekt SCORE vor.
Foto: Foto Vogt GmbH

Einen wesentlichen Anteil daran hatten die Juroren, überwiegend Analysten, die für jeden der Workshops kurze Einführungsvorträge vorbereitet haben. So gab es für jedes Thema eine gute Grundlage für lebendige Gespräche unter den Teilnehmern, egal ob es um Voraussetzungen für Cloud Readiness ging, Big Data Analytics im Mittelpunkt standen oder über die Innovationspotenziale der Cloud diskutiert wurden. Auch das Big-Data-Podium mit dem Titel "Wie man erfolgreiche Big-Data-Projekte umsetzt", kam bei den Teilnehmern gut an. Für den Slot steuerte Lars Luck von der Metro Group den Einführungsvortrag bei, während unsere Kollegin Mirja Wagner mit dem IDG-eigenen Analytics-Projekt SCORE das Anwenderbeispiel lieferte.

10 Findings zur Cloud-Readiness in Deutschland

Wie es mit der Cloud Readiness in Deutschland ausssieht, konnte Wolfgang Herrmann (Chefredakteur TecChannel) zeigen – mit 10 Key Findings der IDG-Cloud-Readiness-Studie.
Wie es mit der Cloud Readiness in Deutschland ausssieht, konnte Wolfgang Herrmann (Chefredakteur TecChannel) zeigen – mit 10 Key Findings der IDG-Cloud-Readiness-Studie.
Foto: Foto Vogt GmbH

Was die Marktforschung der COMPUTERWOCHE zum Thema Cloud Readiness in Deutschland herausgefunden hat, durfte natürlich auf einer Konferenz, die sich Cloud Computing auf die Fahnen schreibt, nicht fehlen. Deswegen konnten die Teilnehmer auch noch 15 Minuten Wolfgang Herrmann, Chefredakteur des TecChannel, lauschen und exklusiv die ersten Ergebnisse einer umfassend angelegten Cloud-Readiness-Studie sehen, die die COMPUTERWOCHE in Kürze publizieren wird.

So verfolgt nach den vorliegenden Ergebnissen knapp ein Viertel der Befragten bereits eine Strategie zur Einführung von Cloud-Services. Die Studienteilnehmer sehen allerdings noch "Luft nach oben", geht es um die eigene Cloud-Strategie. 27,1 Prozent sehen als wichtigstes Potential der Cloud die Optimierung der eigenen Prozesse. Ein großes Hindernis für die Integration von Cloud-Diensten - das zeigen die Zahlen - sind standardisierte Verfahren, die noch nicht mal ein Viertel der Befragten implementiert haben.

Wenig überraschend ist auch die Erkenntnis, dass über 68 Prozent Sicherheit, Datenschutz und ungeklärte Rechtsfragen für den größten Showstopper halten. Den ausführlichen und vollständigen Berichtsband zur COMPUTERWOCHE-Studie Cloud Readiness 2015 erhalten Sie ab Ende September im Webshop.

"Physik lässt sich nicht bescheißen"

IT-affine Menschen haben bekanntlich einen Hang zur Science-Fiction. Deswegen war es uns eine große Freude, als der deutsche Astronaut Professor Ulrich Walter einen "Star-Trek-Vortrag" zugesichert hatte. Bevor es also an die Verleihung der Preise an die Gewinner der Wettbewerbe ging, mussten noch wichtige Menschheitsfragen geklärt werden. Beispielsweise, ob es uns jemals gelingen wird, schneller zu fliegen als das Licht, oder ob wir Materie von A nach B beamen werden. Die schlechte Nachricht: Unser Weg in die Unendlichkeit des Alls ist nicht nur schwierig und weit, er dauert auch verdammt lange.

Der Astronaut und Physiker Ulrich Walter fesselte die Besucher mit einem Vortrag über des Menschen Möglichkeiten und Grenzen im All.
Der Astronaut und Physiker Ulrich Walter fesselte die Besucher mit einem Vortrag über des Menschen Möglichkeiten und Grenzen im All.
Foto: Foto Vogt GmbH

Zu Beginn ging es um Antriebstechnologien und Einstein: "Wenn Sie diesen Raum verlassen, werden Sie die Grundzüge der Relativitätstheorie verstanden haben", versprach Walter und fügte mit Blick auf das Design von Raumschiffen hinzu: "Wenn ein Flugzeug gut aussieht, fliegt es auch gut. Sieht es aber scheiße aus, fliegt es meist auch scheiße." Mit Blick auf die Captain Kirks Raumschiff Enterprise jedoch gilt diese Regel dem Wissenschaftler zufolge nicht, denn "die sieht zwar gut aus, fliegt aber scheiße." Außerdem dürfte der Treibstoff nicht ausreichen. Aus der Realität der Physik weiß man, dass immense Mengen an Treibstoff vonnöten sind, um überhaupt in den Erdorbit zu gelangen - ein Blick auf die Feststoff-Raketen bei Spaceshuttle-Missionen reicht, um einen Eindruck von der erforderlichen Menge zu bekommen. Eine Menge, die laut Walter in keinem Raumschiffdesign von Star Trek sinnvoll unterzubringen sei.

Dazu sagte der Astronaut und Professor den vielleicht eingängigsten Satz des ganzen Veranstaltung: "Physik lässt sich nicht bescheißen." Das gilt auch für Reisen mit dem Warp-Antrieb. Nichts fliegt schneller als das Licht. Das ergibt sich aus einer Herleitung über Einstein: Theoretisch ließe sich nämlich bei einer Reise mit Lichtgeschwindigkeit die erlebte Zeit im Raumschiff auf null senken und so jeder Ort im Universum in null Zeit erreichen - unabhängig von der genutzten Antriebsart. Dafür gibt es aber mit Wurmlöchern wenigsten Abkürzungen durch den Raum!

Der Vortrag sorgte für lange Gesichter unter den anwesenden Science-Fiction-Fans: Überlichtgeschwindigkeit und Beamen werden nie möglich sein.
Der Vortrag sorgte für lange Gesichter unter den anwesenden Science-Fiction-Fans: Überlichtgeschwindigkeit und Beamen werden nie möglich sein.
Foto: Foto Vogt GmbH

Am Ende gab es noch einen kleinen Ausblick auf die Teleportation, im Sci-Fi-Sprech gerne auch Beamen genannt. Bei der Teleportation gibt es zwei Probleme: Zum einen das No-Clone-Theorem der Physik, zum anderen die gigantische, nicht übertragbare Datenmenge, die eine solche Teleportation erzeugen würde. Sehr zum Leidwesen vieler Teilnehmer musste Professor Walter also viele der schönen und liebgewonnenen Science-Fiction-Theorien als Fantasie entlarven. Adé Warp-Antrieb, bye-bye Transporter.

Zum Schluss möchten wir an dieser Stelle nochmal allen Teilnehmern für einen tollen Wettbewerb mit großen Gewinnern und einen informativen Konferenztag danken. Ein besonderer Dank gilt den Sponsoren, unseren Finalisten und vor allem den Juroren. Denn auch die lassen sich - ähnlich wie die Naturgesetze der Physik - nicht bescheißen!