Erfahrungsbericht

Wie die Digitalisierung der Energiewirtschaft den Endkunden mobilisiert

19.12.2016
Von   
Mark Zimmermann leitet hauptberuflich das Center of Excellence (CoE mobile) zur mobilen Lösungsentwicklung bei der EnBW Energie Baden-Württemberg AG in Karlsruhe. Er weist mehrere Jahre Erfahrung in den Bereichen Mobile Sicherheit, Mobile Lösungserstellung, Digitalisierung und Wearables auf. Der Autor versteht es, seine Themen aus unterschiedlichsten Blickwinkeln für unternehmensspezifische Herausforderungen darzustellen. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeiten ist er Autor zahlreicher Artikel in Fachmagazinen.

Die Steuerung der Haushaltsgeräte ist nur eine Seite der Medaille

Seit dem 1.4.2016 beziehe ich meinen Strom über einen Strom Best-Vertrag von Yello. Neben dem Tarif selbst war einer der Gründe für meine Entscheidung die von Yello angebotene App "kWhapp", die inzwischen allerdings auch für Kunden anderer Strom-Anbieter nutzbar ist. Sie hilft mir, meinen Stromverbrauch und meine Kosten im Blick und damit im Griff zu haben.

Die kWhapp von Yello Strom hilft Nutzern, ihren Stromverbrauch im Auge zu behalten.
Die kWhapp von Yello Strom hilft Nutzern, ihren Stromverbrauch im Auge zu behalten.
Foto: Yello Strom

Über die App kann ich per OCR (Optical Character Recognition) meinen Stromzähler (einen Eintarifzähler) abfotografieren, um den aktuellen Zählerstand einzulesen. Die Erkennung klappt sehr gut, für eine möglichst gute Erkennungsrate wurde ich initial nach der Art meines Stromzählers gefragt.

Seit ich die App habe, gehe ich einmal die Woche in den Keller meiner Mietwohnung und "scanne" den Zählerstand. Da die App keine Offlinedaten vorhält, wird jeder erfasste Zählerstand an das Backend übertragen.

Leider habe ich im Keller nur schlechten Empfang und so "hakt" es an der Stelle hin und wieder, sodass ich erst nach der Rückkehr in meine Wohnung Zugriff auf die Daten habe. Sie aktualisieren sich aber innerhalb von Sekunden.

Das Editieren eines falsch erkannten Werts ist zwar etwas aufwändig, aber möglich. Zum Glück kam dieser Fall erst einmal vor.

Lange Rede kurzer Sinn: die App hilft mir mit den eingescannten Zählerständen, die Kosten im Blick zu behalten und ist damit mein ständiger Begleiter geworden. Sie hilft mir, unerwartete Nachzahlungen zu vermeiden. Wer sie ausprobieren möchte und kein Yello-Kunde ist, kann diese ebenfalls installieren und so Transparenz für sich selbst schaffen.

Fazit

Ich kann meine Wohnung interaktiv steuern und behalte meine Stromkosten im Blick. Am liebsten würde ich aber alle Daten und Möglichkeiten über ein Ökosystem verwalten.

Es wäre für mich ein Vorteil, wenn sich der Gesamtverbrauch meiner Wohnung ebenfalls in HomeKit wiederfinden würde. Ich präferiere für meinen Teil die Integration in ein Ökosystem mehr als die Verfügbarkeit mehrerer Apps.

Aber ich will nicht undankbar sein. Noch vor einigen Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich meine Wohnung so "digitalisieren" kann. Dieses Projekt ist natürlich noch nicht perfekt, aber gerade das ist ja das Schöne daran. Es gibt immer wieder neue Möglichkeiten, etwas hinzuzufügen.

"Hey Siri, ich bin fertig mit dem Text und gehe jetzt ins Bett. Gute Nacht!"