Cloud-Computing

Wie der Mittelstand davon profitieren kann

04.03.2009
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.

Flexible Kosten sprechen für Cloud Computing

Durch Skalierungseffekte seien also Service-Provider in der Lage, leistungsstarke und hochverfügbare IT-Kapazitäten zu geringeren Kosten anbieten zu können, als dies der Fall bei einer In-house betriebenen Lösung wäre, davon ist Jack Zubarev, President of Service Provider Division beim Virtualisierungs-Spezialisten Parallels überzeugt. "Der große Vorteil der Cloud ist die schnelle mögliche Skalierung und die niedrigen Investitionen" resümiert Ernesto Fries.

Im Bereich Messaging und Collaboration zum Beispiel könnten Firmen bis zu 90 Prozent der Kosten im Vergleich zum eigenen Betrieb sparen und gleichzeitig eine leistungsfähigere Umgebung bekommen, behauptet Open-Xchange-CEO Laguna. Insgesamt sollen im Allgemeinen die Gemeinkosten von Unternehmen sinken, wenn IT-Leistungen nur nach dem tatsächlichen Verbrauch abgerechnet werden, so die Experten.

Leichterer Zugang zu High-End-Systemen

Ein weiterer wesentlicher Vorteil von Cloud Computing, so Martin Eldracher, Mitglied der Geschäftsführung und Leiter IT-Beratung bei Capgemini sd&m, bestünde darin, dass Mittelständler nun Services - Anwendungen, CPU-Leistung, Sicherheit / Verfügbarkeit - in Anspruch nehmen können, die sonst außerhalb ihrer Möglichkeiten lägen. "Cloud-Services bieten Mittelständlern Zugang zu High-End-Technologien, die sie sich sonst aufgrund fehlender Geldmittel beziehungsweise fehlendem internen Know-How nicht leisten könnten" präzisiert Zubarev von Parallels. Etwa im Bereich CRM seien KMU dank Cloud Computing in der Lage, bei vergleichbaren Kosten pro User eine vergleichbare Betreuung anbieten zu können wie ein Großunternehmen, so Eldracher weiter.

Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist zudem die Tatsache, dass KMU komplexe Anwendungen sofort testen beziehungsweise nutzen können: "Bei Cloud Computing kann der Test eines neuen Systems schnell und effektiv durchgeführt werden" erklärt Analyst Spies. Die Implementierungszeit einer On-Demand-Lösung gilt in der Regel auch als wesentlich kürzer als bei einer On-Premise-Variante, denn IT-Verantwortliche müssen sich lediglich um die Beschaffung, Konfiguration und Zugriffsmodalitäten kümmern, während die zeitraubende Installation der Lösung vor Ort entfällt.