Praxisbericht

Wie Dells Equallogic-Speicher und XenServer zusammenarbeiten

10.06.2009
Von 
Andrej Radonic ist Experte für Virtualisierung, Cloud-Technologien und Open Source Anwendungen. Der Fachbuchautor ist Vorstand der interSales AG und entwickelt für mittelständische Unternehmen anspruchsvolle E-Commerce Lösungen.

Aufgaben an das SAN delegieren

Beim Anlegen einer neuen virtuellen Maschine in XenCenter erzeugt das Dell Equallogic automatisch ein Volume auf dem System und integriert es als virtuelle Festplatte in die VM. Zugriffsberechtigungen werden dabei automatisch gesetzt.

Thin Provisioning

XenServer verwaltet das Storage Repositories dynamisch, er kann nachträglich weitere hinzufügen oder diese vergrößern. Thin Provisioning kann beim Anlegen des Volumes während der Generierung einer VM oder beim Hinzufügen eines virtuellen Laufwerks aktiviert werden. Dies löst die entsprechende Aktion direkt auf der Dell-Equallogic-Storagebox aus.

(Fast) Clones

Neue VMs lassen sich durch Duplizieren vorhandener VMs ebenfalls direkt aus XenCenter anlegen. Beim Fast Cloning wird der eigentliche Kopiervorgang des Volumes an den EqualLogic-Server ausgelagert und erfolgt daher nicht über das Netzwerk. Der EqualLogic-Server kennt die benutzten Bereiche eines Volumes, nur diese werden tatsächlich kopiert. Das Klonen einer VM wird auf diese Weise erheblich beschleunigt, ein 40 GB Volume mit einer tatsächlichen Belegung von 7 GB wird in zirka 10 Sekunden dupliziert.

Snapshots

Im Gegensatz zum Cloning und Provisioning findet sich die Snapshot-Funktionalität nicht in XenCenter, sondern muss von der Kommandozeile (CLI) über das Programm "xe" ausgeführt werden. Diese Funktion dient dazu, Daten zu sichern, die dann online als Laufwerk eingebunden werden können. Außerdem lassen sie sich zur Wiederherstellung von Daten verwenden.

Bei Windows-Gästen kommuniziert XenServer mit dem Microsoft Volume Shadow Copy Service (VSS), um vor dem Snapshot das Dateisystem in einen konsistenten Zustand zu versetzen und somit ein valides Abbild erzeugen zu können. Alternativ kann das Storage-Sytem via Web-GUI einen Snapshot erstellen. In Windows-VMs können dafür die Dell "Equallogic Host Integration Tools" installiert werden, um VSS zu nutzen. Dies setzt allerdings voraus, dass die jeweilige iSCSI-LUN über den Microsoft iSCSI-Initiator eingebunden wird.

Hochverfügbarkeit gewährleisten

Beim Einsatz von XenServer Enterprise auf mehreren Maschinen empfiehlt es sich, das mitgelieferte HA-Feature zu verwenden. Dieses sorgt dafür, dass bei Ausfall eines der Hosts die betroffenen VMs automatisch auf einem verfügbaren Rechner neu gestartet werden.

Für diesen Zweck wird ein Heartbeat Storage benötigt. Dazu ist manuell ein Volume (mindestens 356MB) auf dem EqualLogic-Server anzulegen und als iSCSI Storage-Repository auf Pool-Ebene einzubinden. Das bloße Vorhandensein eines EqualLogic Storage-Repositories reicht demzufolge nicht aus. Einen entsprechenden Hinweis erhält man im XenCenter jedoch, bevor nach geeigneten Storage Repositories gesucht wird.