Datenverkehr explodiert

Wie Cloud Computing die Netze herausfordert

03.02.2011
Von Daniel Prokop

Flexible Netze sind gefordert

Eine bedarfsgerechte Bereitstellung von Ressourcen bedeutet zugleich, dass sich die Bandbreite den entsprechenden Rahmenbedingungen schnell, flexibel und zuverlässig anpassen muss. Doch wie können unsere heutigen Netze der Cloud-Dynamik gerecht werden und dem massiven Anstieg im Datenverkehr standhalten? Und wie kann die Rentabilität der erforderlichen Investitionen sichergestellt werden? Fakt ist, dass künftig enorme Datenberge umgewälzt werden: Der Umzug eines einzelnen virtuellen Servers bedeutet zugleich die Verschiebung eines kompletten RAM-Images von Punkt A nach Punkt B. Wird ein kompletter Cluster zwischen zwei Cloud-Infrastrukturen hin- und herbewegt, entsteht schnell ein Datenstrom, der mit heutigen Breitbandkapazitäten von 10 Gigabit nicht mehr zu stemmen ist.

Eine mögliche Lösung liegt im Carrier Ethernet. Denn dank ihrer Flexibilität und ihrem hohen Standardisierungsgrad wartet diese Technik nicht nur mit den Eigenschaften einer erprobten Plug-and-Play-Infrastruktur, sondern auch mit moderaten Kosten für den Anwender auf. Bei diesem neuen technischen Ansatz zur Einrichtung von Cloud-Infrastrukturen erweist sich die Finanzwelt wieder einmal als Pionier: Der weltweit größte Börsenbetreiber NYSE Euronext hat ein durchsatzstarkes 100-Gigabit-Netz auf Basis von Carrier Ethernet aufgebaut. Laut NYSE ist man so für mehr als eine Milliarde Transaktionen weltweit gerüstet - und zwar täglich.

Egal, wie sich die Cloud-Szenarien im Einzelnen entwickeln: Mit Blick auf die zu erwartende stärkere Dezentralisierung sollten Netze schon heute dynamisch und damit zukunftsträchtig gestaltet werden. (hi)