Garfield, der fette rote Kater aus Jim Davis Comic-Serie, macht es sich leicht: "Müde und satt, wie schön is datt" - mit diesen Worten erklärt er sein Konzept der ultimativen Entspannung. Stärker verrenken muss man sich bei Yoga-Lehrern. Richtig Anpacken soll man auf dem Bauernhof: "Das beste Mittel gegen Burnout: Ausmisten", empfiehlt der Landesverband Bauernhof- und Landurlaub Bayern. Zwischen all diesen Tipps haben wir CIOs gefragt, wie sie in den Ferien entspannen.
Dabei kommt die Garfieldsche Lebensweise noch am ehesten an die Vorlieben der IT-Chefs heran - jedenfalls in puncto Genuss. So erklärt Cyrille Négaret, CIO beim Catering-Unternehmen Apetito, dass er im Urlaub stets einen Reiseführer mit kulinarischen Tipps im Gepäck hat. Dieses Jahr wird er auf seiner Italien-Reise den einen oder anderen Chianti degustieren und sicher ein paar Flaschen mit nach Hause bringen, sagt Négaret. Auch für Bernd Sengpiehl, Noch-CIO bei AEG Power Solutions, gehört das Erforschen der Speisen und Getränke am Urlaubsort dazu.
Segeln, reiten, klettern: Manager sind auch im Urlaub aktiv
Allgemein scheinen CIOs auf Aktivurlaub zu setzen. Segeln und Wandern, Klettern und Reiten - auch in den Ferien geht es vorwärts. Dabei gibt manche Führungskraft die Entscheidungshoheit ab. Christoph Böhm zum Beispiel. Der Vodafone-CIO sagt offen, dass seine beiden Kinder den Kurs vorgeben: "Die beiden sind versessen auf Windsurfen und dazu muss es warm, windig, und unbedingt sandig und nass sein." Auch Laurie Miller, CIO von Bayer Material Science, richtet sich nach ihren beiden Söhnen und deren Abenteuerlust auf Wasserfall-Klettern oder Seilrutschen (Zip Lining).
Matthias Mehrtens, CIO von Kärcher, findet "das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde". Er wird sein Reittraining intensivieren, sagte er gegenüber cio.de. Volker Dirksen, Leiter der Corporate IT von Axel Springer, sticht in See. Er chartert gern mit Freunden eine Yacht und kommt dadurch in Gegenden, die man mit dem Auto nicht erreicht. Dazu zählen Bora Bora, St. Lucia, die British Virgin Islands und andere Traumziele.
Glaubt man der Psychologin Jessica de Bloom, muss das alles aber gar nicht sein. Ihr Tipp für erholsame Ferien: ein anderes Shampoo benutzen. Klingt an den Haaren herbeigezogen? Hier de Blooms Erklärung: Das menschliche Gehirn verknüpft Gerüche mit Gefühlen. Wer also einen schönen Urlaub verbringt und dabei ein neues Haarwaschmittel benutzt, speichert dessen Geruch und das schöne Urlaubsgefühl zusammen ab. Zu Hause sollte wieder das übliche Shampoo benutzt werden. Die angebrochene Flasche aber bitte mitnehmen, damit man sich bei Bedarf mit dem Duft des Urlaubsshampoos einen "Ferienflashback" ins heimische Bad holen kann.
Denn leider halten die positiven Auswirkungen vom Urlaub auf das Wohlbefinden nur etwa zwei Wochen an, so die 2006 durchgeführte Studie "Recovery, well-being, and performance-related outcomes: The role of workload and vacation experiences" der Psychologinnen Charlotte Fritz und Sabine Sonnentag. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Arbeitsmenge, die den Rückkehrer erwartet. Sollten also unkooperative Kollegen dem Heimkehrer zu viel auf den Schreibtisch legen, kann es sicher nicht schaden, diesen einmal kräftig den Kopf zu waschen.
Smartphone im Urlaub?
Von den CIOs wollten wir auch wissen, ob sie iPhone, iPad oder andere elektronische Begleiter auch in den Urlaub mitnehmen. Hier geht es zu den Antworten.
- Welche Geräte dürfen mit in den Urlaub?
Seit die IT mobil wurde, spielt sie plötzlich eine Rolle bei der Urlaubsplanung. Dürfen Smartphone und Co. mit oder müssen sie zuhause bleiben? Auf den folgenden Seiten finden Sie die Antworten einiger CIOs. - Hans van Melick, GEA Group
Hans van Melick ist CIO bei der GEA Group AG. Er reist nicht ohne Smartphone und Tablet. - Schutzhüllen
Wer will, kann mittlerweile ein kleines Vermögen für Smartphone-Schutzhüllen ausgeben. Van Melick braucht das nicht: "Ich benutze die Geräte nur drinnen", sagt er. - Matthias Moritz, Almirall
"Smartphone und iPad sind dabei", sagt Matthias Moritz, CIO bei Almirall. Allerdings schaltet er die Geräte nur morgens und abends ein. - Sonne, Sand und Smartphone
Mit an den Strand nimmt Moritz die Geräte also nicht. Von daher gibt es auch keine Notwendigkeit, sie vor Sonne, Sand und Meerwasser zu schützen. Ohnehin ist ja der Strand für Moritz nichts Besonderes mehr - Almirall sitzt in Barcelona an der Costa Dorada. Arbeiten an einem Ort also, an dem andere Urlaub machen. - Dr. Egmont Foth, SAG Group
Egmont Foth leitet IT und Geschäftsprozess-Management bei der SAG Group. In puncto Urlaub und mobile IT verfolgt er eine klare Strategie. - Einmal am Tag
Nur eimal am Tag will Foth auch im Urlaub Mails lesen und telefonieren können. Ansonsten bleiben die Geräte aus. - Sport ohne Smartphone
Tagsüber bleibt das Gerät aus, weil es beim Sport zu leicht beschädigt werden kann, sagt Foth. "Als Schutz hatte ich es schon einmal in einem wasserdichten, kleinen Plastikbeutel verpackt und in eine enge Tasche einer Triathlonhose gesteckt", erzählt der SAG Group-CIO. Das war aber eine Ausnahme. - Christian Niederhagemann, Khs
Drei elektronische Helfer begleiten Christian Niederhagemann, CIO bei Khs, auf Reisen: iPhone, iPad und sein Bose SoundLink Mini. - Der Klang des Hotels
Nicht in jedem Hotelzimmer steht ein neuer High-Tech-Fernseher. Daher hat Niederhagemann das Bose SoundLink Mini im Gepäck. "Es grenzt an ein Wunder, wie die Ingenieure dermaßen viel Klang und satten Bass in ein Gerät der Größe zweier Zigarettenschachteln untergebracht bekommen. Meiner Ansicht nach findet sich in dieser Größenklasse klanglich nichts Besseres", sagt der Khs-CIO. Weil Hotels aber hellhörig sein können, gelte es "im Interesse der Zimmernachbarn, die Dämmeigenschaften der Hotelarchitektur im Blick zu behalten!"
Die ersten Ferienjobs der CIOs
Der Anzugträger mit Rechner oder iPad - dieses Bild mögen viele vom CIO haben. Doch ein Blick auf die Berufswege heutiger IT-Chefs zeigt, dass sie sich in jungen Jahren durchaus die Finger schmutzig gemacht haben. Für cio.de berichten IT-Führungskräfte von ihren ersten Ferienjobs. Wer nun glaubt, die heutigen CIOs hätten immer nur Mathe-Nachhilfe gegeben oder den Atari getestet, der irrt.