Foto: WhatsApp
WhatsApp speichert vom Nutzer unbemerkt Telefon-Mitschnitte auf dem Smartphone. Diese Meldung geht gerade durch das Netz. Einem Tech-Blogger war aufgefallen, dass Anrufe, die über die neue WhatsApp-Calls-Funktion durchgeführt wurden, später auch als Datei auf dem Gerätespeicher abgelegt wurden - zunächst nur als Datenpaket, das aber mithilfe eines ZIP-Programm eine Audiodatei offenbart. In separaten Dateien sind eigene Aufnahmen, also auch die des Gesprächspartners gespeichert. Nach geltendem Gesetz wäre dies zumindest in Deutschland ohne die explizite Einwilligung des Gesprächspartners illegal.
Bei der getesteten WhatsApp-Version handelte es sich um die in der vergangenen Woche veröffentlichte Beta mit der Nummerierung 2.12.45, in der neueren Beta-Version 2.12.61 lässt sich das Speichern solcher Mitschnitte nicht mehr nachvollziehen. Auch die derzeit noch im Google Play Store erhältliche Version 2.12.5, mit der das Anruf-Feature unter Android eingeführt wurde, weist dieses Problem nicht auf. Gegenüber dem Technikmagazin Heise äußerte sich WhatsApp heute morgen zu dem Blogger-Bericht und erklärte, dass die Mitschnitte nur mit Version 2.12.45 möglich sei. Dabei handelte es sich um eine geleakte Version die Messengers, die weder auf der offiziellen Webseite von WhatsApp, noch im Play Store zum Download angeboten wurde.
Die Mitschnitte würden zu internen Testzwecken erstellt und sollen bei der Fehlerbehebung bei VoIP-Telefonaten helfen. Außerdem erklärte WhatsApp, dass keine Telefonate mitgeschnitten werden und "jeder Bericht, der das behauptet, falsch" sei. Nutzern der betroffenen Version wird empfohlen, auf die offiziell im Play Store angebotene umzusteigen.