Wettlauf um High-speed-Services hat begonnen MCI belebt mit neuem Dienst den amerikanischen ATM-Markt

30.09.1994

MUENCHEN (IDG) - Die Nummer zwei unter den amerikanischen TK- Anbietern, MCI, wird als erster US-Carrier ein ATM- Weitverkehrsnetz auf OC-3-Basis installieren. Lange hatte der Carrier gezoegert, in den ATM-Markt einzusteigen. Mit Hilfe neuer Switching-Komponenten der General Datacom Industries Inc. ueberholt MCI nun aber die Konkurrenten.

MCIs "Hyperstream ATM" wird nach Angaben der CW- Schwesterpublikation "Network World" in verschiedenen Diensteklassen und als Festpreisservice angeboten. Der Zugriff auf T1- und OC-3-Verbindungen wird mit einer Uebertragungsrate von 155 Mbit/s ueber rund 400 Orte in den USA abgewickelt. Mit der Entscheidung fuer General Datacomms

(GDC) Switching-Technologie "Apex" verschafft sich MCI einen technischen Vorsprung. Gegenueber anderen ATM-Plattformen, die mittlerweile schon drei Jahre alt sind, wartet die GDC-Technik mit groesseren Puffermoeglichkeiten sowie automatischen und zentralen Netzkontrollfunktionen auf.

Der US-Carrier katapultiert sich mit diesem Angebot an die Spitze der ATM-Anbieter. Einzig Sprint und Wiltel sind derzeit Player, die landesweit am Markt vertreten sind. AT&T, Amerikas groesstes TK- Unternehmen, veranlasste das MCI-Announcement fuer das dritte Quartal 1994 ebenfalls einen ATM-Service anzukuendigen - allerdings zunaechst nur mit eingeschraenkten Diensten.

ATM-Angebot beinhaltet drei Leistungsstufen

MCIs ATM-Angebot wird sich voraussichtlich aus drei Leistungsstufen zusammensetzen: Klasse A unterstuetzt, vergleichbar zu privaten Leitungen, eine konstante Bit-Rate, waehrend Klasse C mit verschiedenen Uebertragungsraten fuer schnell zu transportierende Daten aufwarten wird. Klasse X bietet den Kunden eine nicht spezifizierte Transferrate, die innerhalb der passierten Netzabschnitte unterschiedlich hoch sein kann. Diese Anwendung ist fuer den Transport von grossen, zeitunkritischen Datenmengen vorgesehen.

MCI nutzt fuer den Verbindungsaufbau zwei sich ergaenzende Transfermodi. Virtuelle Leitungen werden entsprechend dem Frame- Relay-Dienst aufgebaut, in dem der Anwender nicht nur die Uebertragungsrate sondern auch Spitzenwerte in definierten Zellen benennen kann.

Die Liste der Schnittstellen-Optionen umfasst bei Start T1, T3 und OC-3. Im Laufe des naechsten Jahres werden weitere hinzukommen, sobald MCI das ATM Data Exchange Interface (DXI) mit seinen Brueckenfunktionen unterstuetzen wird. Zugleich sollen zwei weitere Leistungsstufen eingefuehrt werden: Klasse B ist fuer Videoapplikationen vorgesehen, Klasse D soll einen verbindungslosen ATM-Service ermoeglichen.