Vorteile des EDV-Fachgeschäfts:

"Wetterscheide" zwischen Hard- und Software verschwindet

03.08.1979

HAMBURG (bi) - Leicht untertreibend nennt Geschäftsführer Klaus Barnbeck seine Gesellschaft für schlüsselfertige Textsysteme mbH (GST), Hamburg, ein "Fachgeschäft". Damit will er sich nicht besonders hanseatisch geben. Im Gegenteil, er will mit seinen Kunden auf einer vertrauten Ebene sprechen und das in deutsch. "Manuals" sind für ihn "Gebrauchsanweisungen" und englische Worte auf dem Bildschirm schlechte Verkaufsargumente. Hier die GST-Philosophie: Unsere Philosophie besagt seit jeher, daß ein Berater die Probleme des Beratenen ebenso gut verstehen muß wie seine eigenen, also die Hardware und Software. Sie besagt aber auch, daß er sich dem Beratenen ebenso gut verständlich machen muß, wie es die deutsche Umgangssprache erlaubt. Also: Verzicht auf "neudeutsche" EDV-Manuals (richtig: englische Gebrauchsanweisungen) und Fachausdrücke auf dem Bildschirm, der ja für EDV-fremde (und meist auch EDV-resistente) Sachbearbeiter künftig gedacht ist.

Das haben auch schon viele Berater-Kollegen als richtig und deshalb wichtig erkannt.

Aufgrund unserer Erfahrungen mit einem - vornehmlich für Erstanwender gedachten - Programmpaket haben wir jedoch eine erstaunliche Entdeckung gemacht: Dieser, aber auch der bereits EDV-mündige Anwender gehen gern in ein "Fachgeschäft". Sie schätzen es, daß sie ihren Berater unverbindlich besuchen und dort Hardware anfassen und Software testen können, die er ihnen im Vorgespräch als Ergebnis seiner eigenen Marktvergleiche angepriesen hat. Sie schätzen die Abnahme der "Wetterscheide" zwischen Hard- und Software wo die Schuld meist der Wartungsverpflichtete auf den Programmschneider (und umgekehrt) schiebt. Das alles vermeidet der Vorstand des Großunternehmens, der Einkaufs-Gesellschafter des Mittelunternehmens wie der Einzelunternehmer (sie alle sind "alleinentscheidungsberechtigt", aber keine EDV-Kenner), wenn er die Anlage kauft, nachdem er sich "vor Ort" von der Richtigkeit der Argumente für seinen Betrieb überzeugen konnte. Hier kann er in Ruhe zwischen mehreren Angeboten des gleichen Beraters (besser "Fachhändlers") wählen. Und weil kein Berater alle (also auch die ihm weniger empfehlenswert erscheinenden) Fabrikate und Programme vorrätig halten kann, wäre es wünschenswert für den Kunden, daß jeder außer der Bereitschaft zur Dienstleistung konkrete Programme und außer seinen Argumenten auch die empfohlene Hardware bereithielte.