Benchmark für jedes Data Center

Wettbewerb soll das grünste Rechenzentrum finden

02.08.2010
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Grün ist sexy - aber wie wird man sexy?

Energie-Benchmarks für RZs sind dabei von großer Bedeutung. Die Quantifizierung des Energiebedarfs in Rechenzentren stellt die Betreiber nämlich vor erhebliche Herausforderungen. Die würden den Energieverbrauch ihrer Rechenzentren gerne senken, kennen aber wegen administrativer Probleme (etwa wegen Zuständigkeits- und Verantwortungsfragen) oft den Energieverbrauch überhaupt nicht. Zudem wird es für viele Unternehmen immer schwieriger, die Wirksamkeit von Green-IT-Maßnahmen zu bewerten.

Entscheider befinden sich zunehmend in einem Zwiespalt: Einerseits fordern komplexe unternehmerische Prozesse zunehmende IT-Unterstützung, und das bei steigenden Energiekosten. Andererseits sind die Verantwortlichen mit der öffentlichen Forderung konfrontiert, den CO2-Ausstoß zu reduzieren.

Netzwerk Green-IT-BB

Das Netzwerk GreenIT-BB (www.greenit-bb.de) wurde im April 2009 als Public Private Partnership (PPP) gegründet und führt Entscheider zum Thema Green IT aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zusammen. Ziel ist die rasche und weite Verbreitung von energiesparender Informations- und Telekommunikationstechnik. Als Kompetenzzentrum für Green IT bündelt das Netzwerk Fach- und Marktkompetenzen. Zudem versteht es sich als Partner, der alle beteiligten Unternehmen in dem Vorhaben unterstützt, den Ausbau grüner IT voranzutreiben.

Thomas Leitert, Vorstand/CEO der TimeKontor AG, sagt, das Green-IT-RZ-Benchmarking laufe "hervorragend - wir haben ziemlich viele RZs, die sich bereits für das Benchmarking angemeldet haben." Allein an einem Tag hätten sich acht Rechenzentren aus Österreich registriert, "obwohl wir da bisher überhaupt nicht präsent waren".

Weitere Infos unter:

- Best-Practice-Award-2010

- Benchmark.

Hier können sich Interessierte auch direkt registrieren lassen.

Für telefonische Auskünfte: Ute Gaab unter:

049-(0)30-390087-42.

Rechenzentren sind zudem in Art und Größe sehr heterogen, Vergleichszahlen liegen im Allgemeinen nicht vor. Schließlich fehlte es bisher auch an zuverlässigen Modellen zur Betrachtung der Gesamteffizienz von Rechenzentren und IT.

Fakten stehen im Vordergrund

Aufbauend auf den Daten der Studie des IZE wurde nun ein technisches Benchmarking für Rechenzentren entwickelt. Im Unterschied zu Business-orientierten Leistungsvergleichen analysiert das technische Benchmarking die Struktur- und Prozessparameter von Rechenzentren. Anstelle allgemeiner Tendenzaussagen zur Kostenreduktion stehen hier faktische Informationen im Fokus: Positionierung von Einzelwerten, Best Practices und die Potenzialeinschätzung der Kostenoptimierungsansätze.

Der Green-IT-RZ-Benchmarking macht Rechenzentren vergleichbar. Hierzu wurde eigens ein Kategorisierungssystem entwickelt. Nach Anzahl der vorhandenen Server oder CPUs sowie der Nutzfläche, dem Betriebszweck beziehungsweise der Branche werden die Rechenzentren "Peer-Groups" zugeordnet, um eine "Vergleichbarkeit unter Gleichen" zu ermöglichen.

Für die Identifizierung von Leistungsmerkmalen wendet der RZ-Benchmark einen speziell entwickelten Parametersatz an. In 30 definierten Einzelwerten werden "Stellschrauben" und "Schalthebel" zur Verbesserung der Ressourcen- und Energieeffizienz in Rechenzentren ermittelt. Die Untersuchung bezieht etwa die Anzahl virtueller und physischer Server, Speicher- und Netzkomponenten, die Menge verwendeter CPUs und Thin Clients ein. Zudem werden Aspekte wie Klimatechnik und Energieversorgung berücksichtigt.