Westeuropa kauft Desktop-Programme fuer 1,8 Milliarden Dollar Absatzmaerkte fuer PC-Software in Europa weiterhin im Aufwind

08.04.1994

MUENCHEN (CW) - Rekordergebnisse verbuchen die Anbieter von PC- Software in Westeuropa. Allerdings tobt nach wie vor der Preiskampf. Absatzsteigerungen von 75 Prozent, so ermittelte die Software Publishers Association Europe, schlugen beim Umsatz lediglich mit rund elf Prozent durch.

Am lukrativsten erwies sich wie im Vorjahr der deutsch- oesterreichische Raum. Hier wurde 1993 fuer 569 Millionen Dollar und damit um 19 Prozent mehr PC-Software umgesetzt als im Vorjahr. An zweiter Stelle liegen die Briten und Iren, die zusammen fuer 422,8 Millionen (plus neun Prozent) Programme erworben haben. In Frankreich dagegen, der Nummer drei, stagniert der Absatz auf einem Wert von 297 Millionen Dollar. Hier hat der Preiskampf dazu gefuehrt, dass die Zuwaechse bei den Stueckzahlen sich nicht auf den Umsatz niederschlagen konnten.

Haerter traf es das Geschaeft in den Benelux-Laendern und Skandinavien, wo die Einnahmen um elf Prozent beziehungsweise um sieben Prozent zurueckgingen.

Nach wie vor ist das Software-Angebot in Europa fast ausschliesslich von US-Anbietern bestimmt, die zu Hause immerhin 6,81 Milliarden Dollar erwirtschafteten. Ihr Geschaeft machten sie diesseits des grossen Teichs vor allem mit Windows-Anwendungen. Waehrend sich der Macintosh-Markt mit einem Prozentpunkt Wachstum halten konnte, sanken die DOS-Umsaetze dramatisch um 42 Prozent auf 307 Millionen Dollar. Allerdings liegt dieser Wert immer noch doppelt so hoch wie die 154 Millionen Dollar, die im vergangenen Jahr mit Mac-Software eingenommen wurden.

Bei sonst gleichen Trends in Europa und den USA gibt es doch zumindest einen signifikanten Unterschied: Den Amerikanern faellt der Abschied von den DOS-Programmen weit schwerer. Das liegt vor allem an den Computerspielen, die dort mit 318,7 Millionen Dollar mehr einbringen als hier der gesamte DOS-Markt.