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Western Digital zahlt eine Milliarde Dollar für Komag

29.06.2007
Rund eine Milliarde Dollar blättert der Festplattenhersteller Western Digital für seinen Zulieferer Komag hin.

Komag mit Sitz in San Jose, Kalifornien, stellt die Scheiben her, die im Innern von Festplatten rotieren und als Speichermedium dienen ("Platter"). Western Digital, das im kalifornischen Lake Forest sitzt, will sich mit dem Zukauf unabhängiger von den technischen und Preisveränderungen der schnelldrehenden Branche machen. "Diese Akquisition versetzt uns in die Lage, unser eigenes Schicksal besser zu kontrollieren", sagt WDs President und CEO John Coyne.

Die Übernahme soll im dritten Quartal abgeschlossen werden und Western Digital auch wettbewerbsfähiger im Vergleich zu. Branchenprimus Seagate Technology machen, der seit langem die meisten seiner Platter selbst herstellt. Western Digital, nach eigenen Angaben die Nummer 2 im Markt, hatte im Jahr 2003 bereits den Hersteller von Schreib-Lese-Köpfen Read-Rite gekauft, um diese Komponenten intern zu produzieren - Seagate macht dies ebenfalls schon lange selbst.

Die Komag-Übernahme ist allerdings für WD nicht unproblematisch: Der Platter-Hersteller kündigte nämlich gleich an, er erwarte im zweiten Quartal 30 Prozent weniger Umsatz sowie "einen substantiellen operativen Verlust". Komag liefert neben Western Digital auch an Seagate und Hitachi Global Storage Technology. Diese dürften sich nun verstärkt nach anderen Lieferanten umsehen.

WD zahlt 32,25 Dollar in bar für jede Komag-Aktie, ein Aufgeld von neun Prozent auf den gestrigen Nasdaq-Schlusskurs von 29,58 Dollar vor der Ankündigung der Übernahmepläne. Shaw Wu, Analyst bei American Technology Research, findet das "ziemlich teuer". Er geht aber ebenso wie sein Kollege Richard Kugele von Needham davon aus, dass der Deal Western Digital helfen könnte. (tc)