Strategische IT

Wertbeitrag der IT? - Welcher Wertbeitrag?

18.08.2010
Von Ronny Wenzel
Senkt die Standardisierung den Nutzen der IT? So ist zumindest die Wahrnehmung vieler Außenstehender. Aber so pauschal lässt sich der Wertbeitrag nicht beurteilen.
Foto: AngelaL/Pixelio.de
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Die Standardisierung der IT schreitet immer weiter voran. Diese Entwicklung betrifft keineswegs nur die physischen Hardwarekomponenten wie Rechner, Monitore, Drucker oder sonstige Netzkomponenten. Mittlerweile sind komplette IT-Systeme einschließlich Software und konfigurierten Schnittstellen von der Stange zu beschaffen. Auch die Ausbildung in diesem Bereich hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht, so dass der Zugang zu technologischem IT-Fachwissen für die Unternehmen kein Problem mehr darstellt. Das geht so weit, dass selbst ein Teil des Management-bezogenen IT-Know-hows standardisiert vorliegt: in Form von Best Practices, wie sie in Itil und Cobit formuliert sind; damit ist es prinzipiell für jedermann verfügbar.

Damit einher geht eine zunehmende Abstraktion von der zugrundeliegenden Technik. Deshalb ist die Meinung weit verbreitet, IT sei zum Gebrauchsgut - auf Neudeutsch: zur Commodity - geworden. Das Vorhandensein von IT-Services wird, ähnlich wie die Verfügbarkeit von Infrastrukturelementen wie Elektrizität, Wasser und Verkehrsanbindungen, immer häufiger vorausgesetzt. Infolgedessen sinkt der von den Anwendern wahrgenommene Nutzen aus der IT.

Strategische Bedeutung unter der Lupe

Im Gegensatz dazu wird immer wieder die strategische Bedeutung der IT für den Geschäftserfolg beschworen. Sind es etwa nur die IT-Verantwortlichen in den Unternehmen, die diese Sichtweise vertreten? Nein, es ist wohl in der Tat so, dass die IT den Geschäftserfolg deutlich erhöhen kann. Beispielsweise sind Handelsunternehmen auf eine gut funktionierende IT-Unterstützung in der Logistik angewiesen. Selbst kleine Unterschiede haben hier bisweilen große (monetäre) Auswirkungen.

Wie dieses Beispiel zeigt, kommt es aber auf die Abstimmung des IT-Einsatzes mit den Geschäftsprozessen an. IT wird schließlich nicht zum Selbstzweck betrieben, sondern dient, wie jede Unternehmensfunktion, in erster Linie dem Erfolg des Betriebs. Und der wiederum liegt in den Geschäftsprozessen. Deshalb verbergen sich die Potenziale zur Erbringung von Wertbeiträgen durch die IT vor allem in der Schnittstelle zwischen IT und Geschäftsprozessen. Das Stichwort lautet hier IT-Business-Alignment. Damit soll eine optimale IT-Unterstützung der Geschäftsprozesse gewährleistet werden.