Werksschließung: Nokia zahlt 200 Millionen Euro für Sozialplan

09.04.2008

Der finnische Nokia-Vorstand und Aufsichtsratschef von Nokia Deutschland, Veli Sundbäck, sprach von einer vernünftigen, fairen und zufriedenstellenden Lösung. Er betonte, dass Deutschland trotz der Schließung des Werks ein Schlüsselmarkt für Nokia bleiben werde. Auch sei Nokia der einzige Handy-Hersteller, der in Deutschland Forschung und Entwicklung betreibe.

Zum Durchbruch bei den insgesamt sechs Wochen dauernden Verhandlungen um einen Interessenausgleich und einen Sozialplan war es in der sechsten Verhandlungsrunde gekommen. Zuvor hatte das Nokia-Angebot für den Sozialplan noch bei einem Volumen von insgesamt 70 Millionen Euro gelegen. Nokia-Beschäftigte bewerteten das Ergebnis unterschiedlich: "Wir haben das erreicht, was wir wollten", sagte eine Mitarbeiterin. "Ich bin nicht zufrieden", meinte dagegen ein Kollege. Nokia habe über 7 Milliarden Euro Gewinn gemacht. Da seien 200 Millionen Euro für die Bochumer Beschäftigten das Minimum. Die am Dienstag getroffene Vereinbarung soll in den kommenden Wochen offiziell unterzeichnet werden. Am Mittwoch sollen die Beschäftigten in Bochum ausführlich informiert werden.

Der finnische Handy-Weltmarktführer hatte Mitte Januar angekündigt, die Fertigung aus Bochum ins rumänische Cluj zu verlagern, und damit bei Beschäftigten und in der Politik heftigen Protest und eine Diskussion um Subventionen ausgelöst. Über die Rückforderung von insgesamt fast 60 Millionen Euro an Subventionen durch die nordrhein-westfälische Landesregierung sei man noch in Verhandlungen, sagte Sundbäck. Eine Vereinbarung erwarte er aber in einigen Tagen.

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