Client-Virtualisierung

Werden iPads nicht eingebunden, knallt es

11.01.2011
Von Nicolas Zeitler

Dennoch: "User-Owned-Device"-Modelle sehen die CIOs laut der Studie als eher unwichtig an - obwohl, wie Experton betont, dieser Ansatz in vielen Firmen längst Realität ist. Nur fünf Prozent der Befragten unterstützen solche Modelle. 15 Prozent planen es für die Zukunft. Business-Entscheider forderten das dagegen weitaus häufiger, sagt Wolfgang Schwab. Business-Entscheider wurden zwar für die Client-Studie nicht befragt, der Analyst bezieht sich für seine Einschätzung auf seine Erfahrung aus Projekten. Selten fielen die Ansichten von IT und Business so auseinander wie in diesem Punkt, sagt Schwab. "Da wird es früher oder später knallen."

IT-Entscheider erwarten geringe Zunahme mobiler Mitarbeter

Obwohl nach Beobachtung der Analysten Manager die Einbindung ihrer privaten iPads fordern, halten IT-Chefs Konzepte wie "Bring Your Own Device" eher für unwichtig.
Obwohl nach Beobachtung der Analysten Manager die Einbindung ihrer privaten iPads fordern, halten IT-Chefs Konzepte wie "Bring Your Own Device" eher für unwichtig.
Foto: Experton Group

Bei der Frage zu einem verwandten Thema sieht die Experton Group ebenfalls Differenzen zwischen Business und IT: bei der Zunahme mobiler Mitarbeiter. Einerseits steigt die Zahl der Notebooks und Tablets deutlich, andererseits erwarten die IT-Entscheider keine deutliche Zunahme beim Anteil mobiler Mitarbeiter - für die Verfasser ein Zeichen, dass die Abstimmung zwischen Business und IT auch in diesem Punkt besser sein könnte.

Denn die Zahlen sprächen eine deutliche Sprache: Derzeit sind noch 57 Prozent der Endgeräte in Firmen Desktop-PCs. Bei iPads erwarten die Befragten für die nächsten zwei Jahre allerdings ein Wachstum von 648 Prozent, bei anderen Tablet-PCs dem gegenüber bescheidene Zuwächse von 53 Prozent. Die Zahl der iPhones soll um 138 Prozent wachsen, die anderer Smartphones um 51 Prozent.

Bei allem Zögern, das die Studienautoren feststellen, ist es dennoch nicht so, dass die befragten CIOs überhaupt keine Notwendigkeit sehen, Clients zu virtualisieren. Die IT-Entscheider gaben an, die Überwachung von Sicherheitsstandards auf Endgeräten werde immer komplizierter. Zudem erwarten sie künftig mehr mobile Anwendungen. Als größte Vorteile virtueller Clients nannten sie unter anderem den geringeren Wartungsaufwand, höhere Flexibilität und zentrale Datenhaltung - letzteres verbinden sie mit mehr Sicherheit. Mögliche Minuspunkte wie Probleme bei anspruchsvollen Grafikanwendungen oder die Notwendigkeit einer besonders leistungsfähigen Rechenzentrums-Infrastruktur sehen die Befragten zwar ebenfalls, bewerten sie in den Augen der Studienautoren aber nicht über.

Das derzeitige Virtualisierungs-Szenario in den Unternehmen sieht laut der Experton-Studie derzeit so aus: Server haben zwei Drittel schon virtualisiert. Client- oder Desktop-Virtualisierung dagegen ist weitaus weniger verbreitet. Nur sechs Prozent haben sie schon umgesetzt, weitere 13 Prozent planen das für die nächsten Jahre. Der große Rest, mehr als 80 Prozent, wollen nach derzeitigem Stand ihre Endgeräte nicht virtualisieren.