Werbekiller im Vergleich

17.12.2003
Von Martin Seiler
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Spam-Plage wird immer schlimmer. Viele Hersteller bieten Tools, die den lästigen Werbemüll von den Postfächern fernhalten sollen. Nicht alle erledigen diese Aufgabe gleich gut. Außerdem neigen einige Lösungen stärker als andere dazu, die eigentlich gewollten Mails gleich mit zu blocken.

"Es gibt inzwischen mehr Spam als echte E-Mails", warnt Eugene Kaspersky, Leiter der Antiviren-Forschungsabteilung beim russischen Antivirenspezialisten Kaspersky Lab. Der Experte sieht in dieser Entwicklung eine "enorme Bedrohung", weil Anwender dadurch Gefahr laufen, wichtige Nachrichten zu verpassen und von unseriösen Anbietern betrogen zu werden. Außerdem bedeutet die Beseitigung des elektronischen Werbemülls zusätzlichen finanziellen und zeitlichen Aufwand für jedes Unternehmen.

Lästige Werbe-Mails sind vielen Unternehmen ein Dorn im Auge (Bild: Infoworld)

Entwarnung gibt es keine: Kaspersky befürchtet im Gegenteil sogar ein weiteres Ansteigen der Spam-Flut, weil sich das Versenden der ungewollten Nachrichten inzwischen zu einem profitablen Geschäft entwickelt habe. Nicht nur die Zahl der Opfer, auch die Menge der Versender solcher Botschaften wachse zusehends. Selbst wenn viele Länder bereits Gesetze gegen diese Praktiken entwickelten, sei es für die Gesetzeshüter letztlich "kaum möglich", die für das Spammen verantwortlichen Personen ausfindig zu machen, weil diese meist Server in exotischen Drittstaaten für ihre Zwecke missbrauchen.

Unternehmen bleibt daher keine andere Wahl, als die Spam-Flut mit Hilfe entsprechender Tools einzudämmen. Diese sollen den lästigen digitalen Müll abblocken, ohne die Anwender zu stören, gleichzeitig aber auch dafür sorgen, dass erwünschte oder gar benötigte Nachrichten trotzdem ihren Empfänger erreichen. Im Testlabor der CW-Schwesterpublikation "Infoworld" mussten mehrere Lösungen beweisen, wie treffsicher sie dabei zwischen guten und schlechten Mails unterscheiden.