Wer unterschreibt schon elektronisch?

07.02.2006
Von Janet Franke
Die digitale Signatur soll zeitaufwändige Behördengänge überflüssig und Transaktionen im Internet sicherer machen. Doch Konsumenten, Behörden und Unternehmen zögern noch.
Die verschiedenen Komponenten einer PKI müssen spezifischen Mindestanforderungen genügen. Bei Trust-Centern ist zudem die Zertifizierung nach BS7799 beziehungsweise ISO 17799 für die Qualität der Sicherungsprozesse gefragt.
Die verschiedenen Komponenten einer PKI müssen spezifischen Mindestanforderungen genügen. Bei Trust-Centern ist zudem die Zertifizierung nach BS7799 beziehungsweise ISO 17799 für die Qualität der Sicherungsprozesse gefragt.

Ob bei Online-Behördengängen, Einkäufen im Netz oder Ab- und Ummeldungen bei Energieversorgern - die digitale Signatur ist eine sichere Basis für viele Aktivitäten. Bisher wurde sie jedoch kaum genutzt. Die Zahl der in Deutschland aus- gestellten Zertifikate lag Anfang 2004 bei 30000.
Berücksichtigt man die übliche Gültigkeits- dauer von zwei bis drei Jahren, dürfte die tatsächliche Zahl noch geringer sein. Damit rangiert Deutschland im europäischen Vergleich hinter Ländern wie Belgien, das bisher schon 50 000 Zertifikate unter die Bürger bringen konnte.

Hier lesen Sie …

  • wie die digitale Signatur funktioniert;

  • wo die Vor- und Nachteile der Technik liegen;

  • wie sich die Situation in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern darstellt;

  • wer die digitale Signatur wie einsetzt.

Schlummerndes Potenzial

Bereits seit 2001 ist die qualifizierte elektronische Signatur gemäß dem deutschen Signaturgesetz der eigenhändigen Unterschrift gleichgestellt. Wer die digitale Unterschrift nutzen will, muss sich bei einem Trust-Center registrieren und erhält daraufhin ein einmaliges digitales Schlüsselpaar. Doch bisher wird von dem Angebot kaum Gebrauch gemacht: Nur fünf Prozent der Internet-Anwender signieren digital. "Die Potenziale der elektronischen Signatur sind riesig, aber sie müssen konkret veranschaulicht werden", so Achim von Berg, Geschäftsführer von D-Trust, einer Tochter der Bundesdruckerei.