BARC-Studie Business Intelligence

Wer macht das Rennen im deutschen BI-Markt?

01.07.2009
Von 


Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

Trends, Gewinner und Verlierer im BI-Markt

Die drei genannten Firmen profitierten davon, dass sie aktuelle Markt- und Anwenderthemen adressieren können: In-Memory-Technik für schnelle und flexible Datenauswertungen, die stärkere Orientierung an den Fachanwender, die steigende Nachfragen nach Lösungen für Planung und Simulation (Performance-Management) sowie Open-Source als Geschäftsmodell (siehe auch den Hintergrundbericht zu Trends im BI-Markt).

So ist QlikTech ein Dashboard- und Analyseanbieter basierend auf In-Memory-Technologie, der eine flexible Lösung mit einer Orientierung auf Fachanwender offeriert und damit offensichtlich in der Lage sei, auch bei bereits hohem Umsatzniveau noch starke Zuwachsraten zu erzielen. Evidanza verfügt über eine flexible Planungslösung und Jedox fokussiert als bekanntester deutscher Open-Source-BI-Anbieter vor allem bisherige Excel-Anwender. Open Source habe zwar aktuell noch eine geringe Marktrelevanz, kommentieren die Analysten, sei aber als Geschäftsmodell auf dem Vormarsch. Die meisten Anbieter bieten sowohl frei verfügbare Einsteigerversionen und ergänzende kostenpflichtige "Enterprise"-Versionen an, die leistungsfähiger sind und für die Support erhältlich ist.

Einbußen bei IBM und Information Builders

Andererseits mussten einige Anbieter, darunter Information Builders, Uniserv, Human IT, Software4You, Winterheller und MIK, teilweise zweistellige Umsatzeinbußen gegenüber dem Vorjahr hinnehmen, wobei bei Information Builders das Minus mit 25 Prozent besonders hoch ausfiel. Aber auch die Großen der Branche kamen nicht immer ungeschont davon. So reduzierte sich beispielsweise bei IBM der Umsatz mit Werkzeugen für das Datenmanagement, konnte aber dank der Zuwächse beim Geschäft mit Analyse- und Reporting-Software weitgehend kompensiert werden. Beim Gesamtumsatz der IBM mit BI-Software schlug damit nur einem leichten Minus von 1,4 Prozent zu Buche. Allerdings konnten die anderen Mitglieder des Führungsquartetts ihre Umsätze steigern, wobei SAP mit einem Plus von 8,9 Prozent am besten abschnitt.

Unter einer etwas verzerrten Einstufung im Ranking muss ferner Microsoft leiden, das auf Platz 5 liegt. Laut BARC verkauft der Softwareriese zwar große Stückzahlen, sei hinsichtlich der Lizenzpreise aber vergleichsweise günstig. Daher spiegelt sich in dem Umsatzanteil der Marktanteil nur bedingt wieder, und man müsse vor allem im Mittelstand davon ausgehen, dass Microsoft dort mittlerweile eine große Verbreitung habe (siehe auch die Marktuntersuchung von Cap Gemini zu BI im Mittelstand).