Kommentar

Wer kann auf Directories verzichten

24.10.1997

Immer wieder taucht die Frage auf, wieviel die komplexe Implementierung eines Verzeichnisdienstes kostet. Passender wäre die Überlegung, ob sich große Unternehmen den Verzicht auf ein Enterprise Directory überhaupt leisten können?

Sicher, es ist schwer, die wahren Kosten einer Directory-Einführung zu beziffern. Sie verstecken sich in den Betriebssystem-Bundles, der Schulung der Administratoren sowie der Implementierung und Konfiguration der Rechner. Einfacher ist hier der umgekehrte Weg. Was kostet der Verzicht? Häufig benötigen neue Applikationen Informationen für das Routing, die Sicherheitsfunktionen etc. Ohne Directory sind diese Daten jedesmal von Hand einzugeben sind.

Ohne Directory drohen weitere Schäden. Oft sitzen die Anwender unproduktiv vor ihrem Rechner, weil sie die Daten im Netz nicht finden oder nicht kommunizieren können. Ebenso leidet die Sicherheit: Neue Mitarbeiter sind nicht auf allen Servern eingerichtet, während Ex-Kollegen immer noch Zugriff aufs Netz haben.Bei zentraler Administration eines Directorys gehören diese Probleme der Vergangenheit an. Zudem entlasten die Verzeichnisdienste den User-Support.

Abschließend mag noch eine ketzerische Frage erlaubt sein: Wer braucht nach der Installation eines Enterprise Directorys noch ein Intranet, wenn ihm die Verzeichnisdienste bereits alle Informationen und Services im Netz anbieten?hi