WEP-Standard ist als Verschlüsselungsmethode nicht haltbar

10.04.2007
Von Richard Knoll
Drei Nachwuchs-Kryptologen der TU Darmstadt haben die Sicherheitsmechanismen von drahtlosen Netzen, die mit WEP (Wired Equivalent Privacy) arbeiten, in Sekundenschnelle geknackt.

Die Forscher Erik Tews (24), Ralf-Philipp Weinmann (29) und Andrei Pyshkin (27) deckten bei ihren Versuchen eine schwere Sicherheitslücke im WLAN-Standard WEP auf. Die TU Darmstadt geht davon aus, dass bis zu fünfzig Prozent aller drahtlosen Netze in Deutschland von dem gravierenden Leck betroffen sind. "Mit WEP betriebene Zugangspunkte finden sich nicht nur in Privathaushalten, sondern auch in Firmen, Arztpraxen, Hotels und vereinzelt im universitären Umfeld", erläutert Kryptologie-Professor Johannes Buchmann.

Die Entdeckung der Darmstädter Forscher zeigt, dass es für Personen mit entsprechenden Kenntnissen und genügend krimineller Energie praktisch keine Hürde gibt, in WEP-Netzwerke einzubrechen. Erik Tews empfiehlt daher dringend, die betroffenen Netze schnellstmöglich mit alternativen Standards wie WPA (Wi-Fi Protected Access) abzusichern. "Aus unserer Sicht ist nach dem heutigen Tag der WEP-Standard als Verschlüsselungsmethode nicht mehr haltbar", ergänzt Professor Johannes Buchmann.

Bereits 2001 wurden erste Attacken vorgestellt, die zeigten, dass WEP auch in der Praxis angegriffen werden kann. Die bis jetzt schnellsten Angreifer brauchten im Jahr 2004 zwischen zehn und 40 Minuten um den geheimen Schlüssel zu ermitteln.