Wenn die IT den Turbo zündet

29.09.2005
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Mit seiner IT-Strategie hat Röder im Kollegenkreis viel Anerkennung geerntet. Hierbei reichen seine Methoden der Informationsbeschaffung von Interviews mit den Stakeholdern auf der Business-Seite über moderierte Management-Workshops bis zur "Lessons-Learned"-Sitzung am Jahresende. Ein "IS-Masterplan" verzeichnet alle geplanten Projekte und Maßnahmen. Diese werden monatlich anhand definierter Key-Performance-Indikatoren überprüft.

Für die Priorisierung der Anforderungen gibt es ebenfalls einen strikten Prozess, in dessen Verlauf jeder Vorschlag unterschiedliche Stufen der Freigabe passieren muss, wo seine Dringlichkeit mit dem verfügbaren IS-Budget abgeglichen wird. Als Jury fungiert ein aus allen Business-Verantwortlichen zusammengesetztes Gremium. Die in der Jahresplanung festgelegten IS-Mittel sind formal beim CIO angesiedelt. Wie sie verwendet werden, handeln jedoch die Bereichsleiter untereinander aus. Sie beauftragen dann die IS-Abteilung mit der Umsetzung.

Für alle IT-Systeme sind offiziell vier Re-leases im Jahr geplant. Mehr könnte der IS-Bereich auch kaum bewältigen, denn für jedes müssen die Systeme von Anfang bis Ende ausgetestet werden. Deshalb ist es sinnvoll, kleinere Änderungen und Verbesserungen - soweit möglich - außerhalb dieses Release-Zyklus vorzunehmen. Dass dabei die Konsistenz des Gesamtsystems keinen Schaden nehmen darf, steht außer Frage.

Zeitersparnis um ein Drittel

Im Mobilfunkmarkt ändern sich die Tarife manchmal schneller, als die Webeprospekte gedruckt werden können. Da wäre gar keine Zeit, auf eine neue Release-Runde zu warten. Zudem sind die Änderungen bisweilen so gering, dass es sich kaum lohnt, den IS-Bereich damit zu behelligen. Deshalb haben die IT-Experten von O2 einen "Tariff Wizard" gebaut, der es den Produkt-Managern in bestimmtem Umfang erlaubt, neue Tarife selbst zu generieren. Dabei handelt es sich um eine GUI-basierende Applikation, die in das Billing-System integriert wurde. Sie läuft unter Microsoft Windows auf den PCs der Produkt-Manager.