Wenn die IT den Turbo zündet

29.09.2005
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Eine uneinheitliche Umgebung und die daraus folgende Komplexität verlangsamen naturgemäß die Implementierung neuer Produktentwicklungen. Im Umkehrschluss kann eine standardisierte Umgebung die Time-to-Market verkürzen. "Wie viele Systeme muss ich anfassen?" So lautet die Frage, die sich Röders Mitarbeiter bei jeder Entwicklung stellen. Das Atari-Programm sollte dafür sorgen, dass es möglichst wenige sind. Von der Formulierung der Zielarchitektur (Januar bis Juni 2004) bis zur vollständigen Implementierung (Dezember desselben Jahres) beanspruchte dieses Unterfangen etwa ein Jahr.

Best Practices

• Standardisierung der Architektur beschneidet Wildwuchs;

• Prozess-SLAs beziehen die Gesamtabläufe ein;

• Produkt-Manager können eigene Tarife generieren;

• Generische Tarife verringern den Entwicklungsaufwand.

Schnelligkeit und Verfügbarkeit entscheiden

Geschwindigkeit ist Trumpf im wettbewerbsintensiven Mobilfunkmarkt. Beispielsweise hat sich O2 zum Ziel gesetzt, den Kunden, die in einem der unternehmenseigenen Shops einen Vertrag abschließen, innerhalb von 60 Minuten das Telefonieren zu ermöglichen - zumindest in den etwa 85 Prozent aller Fälle, in denen keine Schwierigkeiten auftauchen. In einer Stunde müssen also unter anderem die Netzabdeckung am Wohnort des Kunden auf ihre "Homezone"-Fähigkeit gecheckt, dessen Kreditwürdigkeit durch eine Anfrage bei der Schufa bestätigt, die Rufnummer freigeschaltet, die Schnittstelle zum elektronischen Billing-System initiiert und die Kundendaten im CRM-System angelegt werden. Insgesamt sind in die Aktivierung eines Vertrags mehr als 30 verschiedene Systeme involviert.